Di, 08.01.2019 , 10:26 Uhr

Junge Dresdnerin will leben und sagt dem Blutkrebs den Kampf an!

Dresden - Am Donnerstag, den 10.01.2018, ist laufen für den guten Zweck angesagt: Anja Berthold leidet zum zweiten Mal an Leukämie. Sie benötigt dringend eine Stammzellspende, um zu überleben. „Im ersten „Wurf“ wurde für mich in der Datenbank kein Spender gefunden. Dies war schon 2014 so und hat sich augenscheinlich nicht geändert“. Deshalb rufen der Verein für Knochenmark- und Stammzellspenden e.V. (VKS) und die Laufszene Events GmbH zu einer großen Typisierungsaktion für die junge Frau auf.

Alle 16 Minuten erkrankt in Deutschland ein Mensch an Blutkrebs. Auch Anja Berthold hat diesen Schicksalsschlag erlitten – schon zum zweiten Mal in ihrem Leben. Nun muss dringend ein Stammzellspender gefunden werden, um der jungen Dresdnerin zu helfen. Die passionierte Läuferin ist 2014 zum ersten Mal an Leukämie erkrankt. Dabei behielt sie stets ihren Lebensmut und schenkte Ärzten, Schwestern und anderen Patienten ein warmes Lächeln. Sie hatte den Krebs mithilfe von Chemotherapie im Februar 2015 besiegen können. Doch nun ist er zurück. Anjas Zwillingsschwester Katja kommt als Spenderin nicht in Frage. Daher wird nun ihr „genetischer Drilling“ gesucht.

Freunde und Kollegen der Laufszene Sachsen widmen Anja den ersten Lauftreff 2019, um ihr Kraft und Zuversicht zu schenken. Allen voran bittet ihr aktiver Laufkollege und guter Freund André Egger um Mithilfe der Dresdnerinnen und Dresdner. Andere lokale Organisatoren und Vereine, wie z.B. Dynamo Dresden, die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) und der DSC, beteiligen sich bereits am Aufruf. Zum Auftakt wird das Laufevent mit einer großen Typisierungsaktion des VKS im Rudolf-Harbig-Stadion Dresden kombiniert. Alle gesunden Personen, die zwischen 17 und 55 Jahren alt sind, können sich für Anja als Stammzellspender registrieren. Um diese Chance nutzen zu können, ist eine einmalige Registrierung in einer Spenderdatei wie dem VKS notwendig.

Anja Berthold ist eine von 13.000 Menschen, die jährlich in Deutschland an Blutkrebs erkranken. Eine Stammzellspende ist meist ihre einzige Chance auf Heilung. Mithilfe eines Wangenabstriches werden bei der Registrierung als Spender die körpereigenen Gewebemerkmale erfasst. Nach der Übermittlung an ein weltweites Spenderregister werden diese mit denen von Leukämiepatienten abgeglichen. Weniger als ein Drittel der Erkrankten findet innerhalb der Familie einen passenden Spender. Je mehr Spender deshalb für die Spendersuche zur Verfügung stehen, desto größer ist die Überlebenschance für einen Leukämiepatienten.

Anja ist überwältigt von der Anteilnahme in den sozialen Medien. „Ich bin sehr dankbar, dass diese Aktion stattfindet und ggf. mir und anderen, die genauso auf einen Spender warten wie ich, geholfen werden kann. Ich freue mich über jeden, der noch nicht typisiert ist und diesen Schritt nun gehen würde. Allen anderen vielen Dank für ihre moralische Unterstützung.“, schreibt sie auf ihrer Facebookseite. Die Hoffnung ruht nun auf vielen Freiwilligen, die sich am 10.01. typisieren lassen.

Stammzellentnahme in den meisten Fällen ohne Operation

Blutkrebs ist der Oberbegriff für bösartige Erkrankungen des Knochenmarks bzw. des blutbildenden Systems, bei denen die normale Blutbildung durch die unkontrollierte Vermehrung von bösartigen Blutzellen – wie z. B. bei Leukämie – gestört ist. Wegen dieser Krebszellen kann das Blut seine lebensnotwendigen Aufgaben nicht mehr ausführen, etwa Infektionen bekämpfen, Sauerstoff transportieren oder Blutungen stoppen. Unbehandelt führen die Erkrankungen fast immer zum Tod.

Ist der genetische Zwilling gefunden, können die Stammzellen entnommen werden. Hierzu gibt es zwei Methoden: In ca. 80 Prozent der Fälle erfolgt die Entnahme aus der Blutbahn, wobei keine Operation notwendig ist. In den restlichen Fällen wird dem Spender unter Vollnarkose Knochenmark (nicht Rückenmark) aus dem Beckenkamm entnommen. Innerhalb von nur etwa zwei Wochen regenerieren sich die Stammzellen beim Spender.

Jede Spende hilft!

Neben der Aufgabe, möglichst viele bereitwillige Spender zu finden, stellen auch die Kosten, die für die Registrierung anfallen, den VKS vor enorme finanzielle Herausforderungen. Eine Typisierung, d. h. die Auswertung der Gewebemerkmale eines Spenders im Labor, kostet den Verein 40 Euro. Die gemeinnützige Organisation ist daher auf Geldspenden angewiesen, um die Typisierungen weiterhin kostenlos anbieten zu können. Befürworter der Vereinsziele können deshalb auch Geld spenden und so die Registrierung neuer Spender unterstützen (Spendenkonto vgl. Kontakt oder online).

Vereinsportrait

Der Verein für Knochenmark- und Stammzellspenden e. V. wurde 1997 gegründet und engagiert sich für die Aufklärung über Blutkrebs sowie die Suche nach passenden Stammzellspendern für Betroffene. Ziel ist es, die bestehende Spenderdatei in Sachsen weiter auszubauen und neue potenzielle Spender zu gewinnen. Aktuell sind über 100.000 Personen beim Verein registriert. Alle erfassten Gewebemerkmale werden in das Zentrale Knochenmarkspender-Register Deutschland (ZKRD) eingespeist und stehen so auch für die weltweite Suche nach Stammzellspendern zur Verfügung. Es bedarf daher keiner Mehrfachtypisierung.

Die Aktion zusammengefasst:

Was? Typisierungsaktion & Lauftreff für Anja

Wann? Donnerstag, 10.01.2019 von 14 bis 20 Uhr

Wo? Rudolf-Harbig-Stadion, Lennéstraße 12, 01069 Dresden

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