Mi, 01.06.2022 , 14:09 Uhr

Juwelendiebstahl-Prozess in Dresden offenbart Beweismittel

Dresden- In einem der beim Juwelendiebstähle aus dem Historischen Grünen Gewölbe in Dresden benutzten die Täter Fluchtautos haben Experten DNA-Spuren, winzige Glasstückchen und Folienreste gefunden.

Insgesamt sind neun Glassplitter gefunden wurden, die chemisch identisch mit dem Sicherheitsglas aus den zertrümmerten Vitrinen aus der Schatzkammer des Grünen Gewölbes ist. Das teilte eine Ermittlerin vom Landeskriminalamt Sachsen am Dienstag im Prozess des Landgerichts Dresden gegen sechs Tatverdächtige mit.

In dem selben Fluchtwagen in dem auch die Glasscherben gefunden wurde, wurde auch die DNA von drei der Tatverdächtigen gefunden. Bei dem nachträglich verhafteten siebten Tatverdächtigen fand sich eine vollständige Ermittlungsakte des Falles in dessen Wohnung in Berlin-Kreuzberg, wie Staatsanwalt Christian Weber zuvor berichtete. Woher sie stammt, ist unklar. Der 22-Jährige war nach der Verhandlung am 11. Mai festgenommen worden und befindet sich derzeit in Untersuchungshaft. Er steht unter dem Verdacht, bei Planung, Vorbereitung und Ausführung des Diebstahl geholfen zu haben.

Sechs junge Männer zwischen 23 und 28 Jahren sind wegen schweren Bandendiebstahls, Brandstiftung und besonders

schwerer Brandstiftung angeklagt. Die Deutschen aus einer bekannten arabischen  Großfamilie aus Berlin, sollen am frühen Morgen des 25. November 2019 aus dem Dresdner Museum 21 Schmuckstücke mit insgesamt 4300 Diamanten und Brillanten im Gesamtwert von über 113 Millionen Euro gestohlen und zudem Sachschäden in Höhe von über einer Million Euro hinterlassen haben. Ihnen wird auch vorgeworfen, einen Stromkasten in der Altstadt sowie in der Tiefgarage eines Wohnhauses ein Fluchtauto angezündet zu haben.

Ein Ermittler der Soko "Epaulette" teilte vor Gericht mit, dass zwei der Täter PS-starke Autos genutzt haben, um nachts mehrfach von Dresden nach Berlin und zurück zu fahren.

Der silberfarbene Fluchtwagen, der mit Folie wie ein Dresdner Taxi getarnt war, stand seit Mitte Dezember 2019 auf einem Gelände der Polizei. Unbekannte brachen ihn am 1. Weihnachtsfeiertag auf, bauten das Navigationsgerät aus und legten Feuer. In dem nur zum Teil beschädigten Auto konnten alle möglichen Spuren gesichert werden - darunter DNA von einem der beiden 23 Jahre alten Angeklagten sowie dem 28- und dem 25-Jährigen.

Am Freitag wird der Prozess im Landesgericht Dresden fortgesetzt. (mit dpa)

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