Fr, 19.02.2021 , 15:55 Uhr

Knapp 900 Mio Euro: In diese Bereiche investiert die Stadtverwaltung Leipzig

Leipzig - Knapp 900 Mio Euro will die Stadt Leipzig in diesem Jahr investieren. Und das trotz coronabedingten Steuereinbrüchen. Das hat Oberbürgermeister Burkhard Jung am Freitag in einer digitalen Pressekonferenz verkündet. Sowohl die Stadt Leipzig als auch die Kommunalwirtschaft planen mit Investitionen von rund 889 Millionen Euro. Das Geld soll vor allem in die Infrastruktur gesteckt werden, um frische Impulse für die regionale Wirtschaft zu setzen. Weiterhin sind viele Projekte geplant, die der Umwelt zugute kommen, als auch die digitale und soziale Infrastruktur fördern sollen.

"Gerade in diesen Monaten, in denen auch die Leipziger Wirtschaft in schweres Fahrwasser geraten ist, muss die Stadt das Signal setzen: Wir investieren, wir arbeiten weiter, wir bereiten uns vor auf die Zeit nach der Pandemie. Die Kommune ist einer der wichtigsten Investoren in einer Region; wir sind Treuhänder für die Steuergelder der Bürgerinnen und Bürger. Dieses Geld in die Zukunft zu investieren – in Klimaschutz, in Mobilität, in Bildung und digitale Infrastrukturen – soll gerade jetzt unser wichtigstes Ziel sein.", erklärt Oberbürgermeister Burkhard Jung zielstrebig.

289 Millionen Euro: Das plant die Stadt Leipzig

Fünfzügiges Gymnasium, neue Kita und Gewerbepark "EnergyCity Campus"

Die Stadt Leipzig hat für dieses Jahr Gesamtinvestitionen von rund 239 Millionen Euro geplant. Mit dieser Summe soll der Ausbau von Kita-Betreuungsplätzen und Erweiterungen des Schulnetzes gefördert werden. So ist der Bau eines fünfzügigen Gymnasiums mit einer 3-Felder-Sporthalle und Sportfreianlage in der Nähe des Technischen Rathaus geplant. Die untere der beiden Sporthallen soll als behindertengerechte paralympische Vereinssport- und Wettkampfhalle ausgebaut werden. Weiterhin wird ein Kita-Neubau in der Tarostraße errichtet. Dort soll Platz für 105 Kinder geschaffen werden. Dazu sollen 21,6 Millionen Euro in das Straßennetz fließen. Damit sollen beispielweise die Schlachthofbrücke in der Südvorstadt saniert, die Althener Straße in der Ortsdurchfahrt Engelsdorf ausgebaut und der Lindenauer Markt neugestaltet werden. Wichtigste Maßnahmen im Bereich der Wirtschaftsförderung sind der Breitbandausbau, die weitere Erschließung des Industriegebietes Seehausen 2 sowie der Bau des Wissenschafts- und Gewerbeparks „EnergyCity Campus“. Auf den Thekla-Feldern sollen Forschungseinrichtungen und Unternehmen der Energiewirtschaft angesiedelt werden. Hierfür sollen rund 10 Millionen Euro investieren werden.

Rund 650 Millionen Euro: Das planen die Unternehmen

Mietpreisgebundene Wohnungen der LWB

Rund 650 Millionen Euro sind für Investitionen der Kommunalwirtschaft geplant. Dabei investieren die Leipziger Gruppe mit 181,7 Millionen Euro und die Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mit 137,3 Millionen Euro am meisten. So plant die LWB zwei Neubauten in der Landsberger und Saalfelder Straße mit insgesamt 406 mietpreisgebundenen Wohnungen. Gleichzeitig soll eine Kita mit 165 Plätzen integriert werden.

Leipziger Gruppe investiert 181,7 Millionen Euro

"Die Stadtwerke investieren 2021 insgesamt 181,7 Millionen Euro. Schwerpunkte sind Investitionen in die Daseinsvorsorge und zugleich in den Klimaschutz: das neue Heizkraftwerk Leipzig Süd und der Abschluss der Modernisierung der Gas- und Dampfturbinenanlage in der Eutritzscher Straße. Die Wasserwerke planen 83,4 Millionen Euro ein – für die Ertüchtigung des Kanalnetzes und für die Erweiterung der Blockheizkraftwerk-Anlage im Klärwerk Rosental zur Eigenenergiegewinnung aus Faulgas. Die Leipziger Verkehrsbetriebe planen mit Investitionen in Höhe von 137,5 Millionen Euro. Schwerpunkte sind die Beschaffung neuer Stadtbahnfahrzeuge und klimafreundlicher E-Busse.", heißt es in einer Mitteilung.

Klinikum St. Georg bekommt unter anderem neues Ambulanzgebäude

Weitere Neubauten sind auch für das Klinikum St. Georg in Eutritzsch geplant. Dabei sollen für 52,1 Millionen Euro ein Eltern-Kind-Zentrum und ein neues Ambulanzgebäude gebaut werden. Damit sollen nicht nur Arbeitsplätze gesichert, sondern auch neue geschaffen werden.

Neue Verglasung für Gewandhaus und Sanierungsende der MuKo

Auch für die Kultur wird in Leipzig kräftig investiert. So bekommt das Gewandhaus eine neue Verglasung. Die alte Einscheibenverglasung soll noch aus den 80er Jahren stammen. Sie soll gegen eine Zweischeibenverglasung getauscht werden. Vorteile von dieser sind die Wärmeschutzisolierung und ein UV-Schutz. Oberbürgermeister Jung freut sich besonders auf das Ende der Sanierung der Musikalischen Komödie. Er hofft darauf, gegen Ende des Jahres die Tore für Besucher öffnen zu dürfen.

Zoo Leipzig baut "Feuerland"

Genau so zuversichtlich blickt er auch der Öffnung des Zoos entgegen. Wenn auch vorerst nur die Außenbereiche für Besucher geöffnet werden könnten. Genaue Daten dafür könne er noch nicht sagen. Das hinge alles mit den Infektionszahlen und den Gesprächen auf Bund- und Länderebene ab. Bis dahin baut der Zoo Leipzig beginnend ab dem Frühjahr die neue Wasserwelt "Feuerland", die Pinguinen und Robben ein neues Zuhause bieten soll. Insgesamt seien dafür rund 13,4 Millionen Euro geplant.

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