Do, 06.12.2018 , 15:03 Uhr

Pfarrer der Kreuzkirche will Bischof im Norden werden

Dresden - Christian Behr, 1. Pfarrer an der Kreuzkirche Dresden und Superintendent des Kirchenbezirkes Dresden Mitte (Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens), ist jetzt für die Teilnahme an der Bischofswahl am 1. März 2019 nomiert worden. Der zweite Vorschlag des Wahlvorbereitungsausschuss für das Amt im Sprengel Mecklenburg und Pommern lautet Tilman Jeremias, Pastor für Mission und Ökumene des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Mecklenburg (Nordkirche). Beide haben bereits ihre Bereitschaft zur Kandidatur erklärt. Zur Wahl wird die Landessynode im Dom St. Nikolai zu Greifswald tagen. Das Wahlverfahren ist im Bischofswahlgesetz der Nordkirche geregelt.

Die II. Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) wird am Freitag, 1. März 2019, per Wahl das bischöfliche Amt für den Sprengel Mecklenburg und Pommern neu besetzen. Die Präses der Landessynode, Ulrike Hillmann, hat die insgesamt 156 gesetzlichen Mitglieder schriftlich über zwei Vorschläge des für die Nominierung zuständigen Wahlvorbereitungsausschusses informiert. Das Gremium schlägt Christian Behr, 1. Pfarrer an der Kreuzkirche Dresden und Superintendent des Kirchenbezirkes Dresden Mitte (Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens), und Tilman Jeremias, Pastor für Mission und Ökumene des Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreises Mecklenburg (Nordkirche), vor. Beide haben bereits ihre Bereitschaft zur Kandidatur erklärt. Zur Wahl wird die Landessynode im Dom St. Nikolai zu Greifswald tagen. Das Wahlverfahren ist im Bischofswahlgesetz der Nordkirche geregelt.

Ulrike Hillmann, Präses der Landessynode der Nordkirche, erklärt dazu: „Es freut mich sehr, dass der Wahlvorbereitungsausschuss der Landessynode zwei profilierte Kandidaten vorschlägt, die mit den besonderen Bedingungen kirchlichen Lebens im östlichen Teil unseres Landes vertraut sind und zugleich viele Erfahrungen aus der weltweiten Ökumene der Christen sowie aus dem kirchlichen Engagement im gesellschaftlichen Diskurs mitbringen.“ Dr. Andreas Tietze, Vorsitzender des Wahlvorbereitungsausschusses, betont: „Beide Kandidaten sind Theologen und Geistliche in verantwortungsvollen Ämtern, die neben einem sehr guten Ruf auch ein jeweils auf besondere Weise ausgeprägtes theologisches Profil vorweisen können. Sie haben den Ausschuss von ihrer Eignung für das Amt überzeugen können und die für den Wahlvorschlag erforderliche Mehrheit von zwei Dritteln der Ausschussmitglieder erreicht.“

Christian Behr wurde 1961 in Thüringen geboren und absolvierte Ende der siebziger Jahre zunächst eine Lehre als Baufacharbeiter. Nach dem Grundwehrdienst studierte er zwischen 1982 und 1987 Evangelische Theologie in Jena. Klaus-Peter Hertzsch und Friedrich Schorlemmer waren prägend für ihn. Behrs erste Pfarrstelle führte ihn 1989 ins sachsen-anhaltinische Kayna nahe Zeitz, wo er auch als Kreisdiakoniepfarrer tätig war. 1994 kam Christian Behr ins sächsische Grimma, war dort im Vorstand des Diakonie-Werkes, stellvertretender Superintendent sowie Vorsitzender des Schulvereins „Evangelisches Schulzentrum Muldental“. Seit 2012 ist er 1. Pfarrer an der Kreuzkirche Dresden und Superintendent des Kirchenbezirks Dresden Mitte. Er arbeitet im Beirat für die geistliche Arbeit an der Frauenkirche sowie im Vorstand für das Ökumenische Informationszentrum. Behr ist Gründungsmitglied des sächsischen „Forums für Gemeinschaft und Theologie“, engagiert sich zudem in der Nagelkreuzgemeinschaft und in einer Partnerschaft zur Lutherischen Kirche in Moskau. Zeitgemäße kirchliche Arbeit in Dresden und die Beteiligung an gesellschaftspolitischen Diskursen sind weitere Schwerpunkte in seiner Arbeit. Christian Behr ist verheiratet, hat drei erwachsene Töchter und zwei Enkel.

Tilman Jeremias wurde 1966 in Mainz geboren und wuchs in Gröbenzell bei München auf. Nach dem Abitur arbeitete er ein Jahr lang in einer heilpädagogischen Tagesstätte für psychisch kranke Kinder in München. Im Anschluss studierte er Evangelische Theologie in München, Tübingen, Jerusalem und Leipzig. Sein Vikariat absolvierte er in der Dorfgemeinde Thürkow bei Teterow (frühere mecklenburgische Landeskirche). 1995 wurde er ordiniert und war acht Jahre lang als Pastor der Kleinstadtgemeinde Schwaan tätig. 2001 bis 2002 gehörte er zu den Sprechern der ARD-Sendung „Das Wort zum Sonntag“. Im Jahr 2003 wechselte Tilman Jeremias in die Innenstadtgemeinde Rostock. Seit 2016 ist er als Pastor für Mission und Ökumene im Kirchenkreis Mecklenburg verantwortlich für die Kontakte des Kirchenkreises zu seinen Partnerkirchen, für die interkonfessionelle Ökumene und den interreligiösen Dialog. 2018 erschien sein Buch „Sabbat-Gottesgeschenk für alle“ im Calwer Verlag. Tilman Jeremias hat einen Lehrauftrag an der Theologischen Fakultät der Universität Rostock und ist Mitglied der Kirchenkreissynode des Kirchenkreises Mecklenburg. Er ist geschieden und hat drei Kinder.

Laut Bischofswahlgesetz können weitere Kandidatinnen und Kandidaten benannt werden, wenn sie von einem Viertel der gesetzlichen Mitglieder der Landessynode unterstützt werden und zur Annahme der Wahl bereit sind. Ein solcher Vorschlag muss spätestens fünf Wochen vor der Wahlsitzung, also spätestens am 24. Januar 2019, bei der Präses der Landessynode eingehen. Der Landessynode gehören 156 Mitglieder an.

Weitere Informationen zur Wahl www.bischofswahl.nordkirche.de

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