Chemnitz - Erstmals in der 33-jährigen Geschichte der Landeszentrale für politische Bildung gibt es einen zweiten Standort neben dem Hauptsitz in Dresden. Künftig will man in Chemnitz Diskussionen, Workshops, Bildungsreisen und Konferenzen anbieten, und damit im nächsten Jahr auch in der Kulturhauptstadt direkt vor Ort präsent sein.

Es ist ein historischer Standort. Im Erdgeschoss des ehemaligen Gebäudes der SED-Parteileitung, heute von den Chemnitzern gern auch "Parteisäge" genannt - hat die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung ihren zweiten Standort eröffnet. Gleich nebenan steht Karl Marx und blickt argwöhnisch durch die Schaufenster, was man denn hier so treibt.

Eröffnet wurde die Chemnitzer Außenstelle von Justizministerin Katja Meier, die auch Ministerin für Europa, Demokratie und Gleichstellung ist. Ihr gehe es nicht darum, Menschen eine Meinung aufzuzwingen, sondern sie zuerst mal für Politik zu interessieren, und umfassend zu informieren.

Die Wahl für den richtigen Ort fiel auf Chemnitz und nicht etwa auf Leipzig. Dabei spielte ganz sicher die Kulturhauptstadt eine Rolle, aber auch die guten Beziehungen der Stadt zu den Nachbarländern - so die Europaministerin.

Das Büro im Erdgeschoß des ehemaligen Parteigebäudes beherbergte früher ein Frisörgeschäft - seit dem 7. März steht es nun interessierten Bürgern offen, die sich über Politik informieren wollen - hier gibt es auch reichlich Informationsmaterial und Bücher zum Mitnehmen, ein Besuch lohne sich auf jeden Fall immer, so der Direktor.