Sachsen - Vor dem Flüchtlingsgipfel von Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat der Landkreistag Sachsens darauf hingewiesen, dass es immer schwieriger wird, geeignete Unterkünfte für Flüchtlinge zu finden. 

Veronika Müller, stellvertretende Geschäftsführerin des Landkreistags, betonte gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass alle Landkreise das Ziel haben, auf Notlösungen so lange wie möglich zu verzichten und vor allem Turnhallen möglichst nicht als Unterkunft zu nutzen. Die Herausforderung besteht darin, einen geeigneten Wohnraum mit entsprechender Infrastruktur zu finden, der auch von der Bevölkerung akzeptiert wird.

Seit längerer Zeit weisen die Landräte darauf hin, dass sich die Lage bei der Unterbringung von Flüchtlingen zuspitzt. Müller forderte stärkere Grenzkontrollen, beschleunigte Asylverfahren und die Abschiebung abgelehnter Asylbewerber. Der Landkreistag Sachsens benötigt eine stärkere Unterstützung durch die Bundesregierung für die Unterbringung von Flüchtlingen. Der Bund habe die Problemlage der Kommunen jetzt offenbar erkannt und es brauche eine "Wohnraumoffensive" aus Liegenschaften des Bundes sowie eine komplette Erstattung der Unterbringungskosten durch den Bund, da er Einfluss auf die Zahl und Aufenthaltsdauer Geflüchteter habe. Zudem benötigen die Landkreise einen finanziellen Ausgleich für erforderliches Personal.

Am Donnerstag werden Bundesinnenministerin Faeser und Vertreter von Ländern und Kommunen über die Herausforderungen bei der Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen sprechen. (mit dpa)