Do, 07.03.2024 , 16:00 Uhr

Frauen werden weiterhin mit Ungerechtigkeit konfrontiert

Linke fordern Gleichstellung: Lohndiskriminierung von Frauen zum Frauentag in Sachsen angeprangert

Dresden - Die sächsischen Linken machen zum internationalen Frauentag (8. März) auf Missstände bei der Bezahlung von Frauen in der Arbeitswelt aufmerksam.

Im Berufsleben sehen sich Frauen in manchen Branchen weiter mit Ungerechtigkeiten konfrontiert - etwa bei der Bezahlung. Auch 2024 ist das nicht anders.

Die Führungsriege der Partei erklärte am Donnerstag:

"Werden Faktoren wie Qualifikation, Berufserfahrung und Erwerbsbiografie berücksichtigt, erhielten sie 2021 in Sachsen 11,4 Prozent weniger Geld als ihre männlichen Kollegen. Lohndiskriminierung ist ein strukturelles Gerechtigkeitsproblem!"

Frauen hätten es im "Niedriglohnland Sachsen" besonders schwer. Gerade für Ostdeutsche sei Gleichberechtigung von Frauen eine selbstverständliche Forderung. 

Aktuellere Zahlen lagen den Linken nicht vor. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes betrug 2023 der durchschnittliche Bruttoverdienst pro Stunde für Männer in Deutschland bei 26,63 Euro, für Frauen bei 22,54 Euro. Die Unterschiede erklären sich unter anderem daraus, dass viele der oft von Frauen ausgeübten Berufe niedrige Stundenlöhne haben. Oder anders gesagt: Männer arbeiten häufiger in Jobs, die besser bezahlt sind.

Fortsetzend hieß es:

"Die Ursachen der Entgeltlücke sind seit langem dieselben: Frauendominierte Berufe werden schlechter bezahlt, Frauen tragen die Hauptverantwortung bei der Betreuung von Angehörigen. Etwa 90 Prozent der männlichen Beschäftigten in Sachsen arbeiten in Vollzeit, unter den Frauen sind es nur etwa 60 Prozent."

Außerdem seien Frauen seltener in Führungspositionen anzutreffen als Männer. Gleichwertige Arbeit müsse ohne Ansehen des Geschlechts gleich entlohnt werden. Berufe in Branchen, in denen Frauen mehrheitlich tätig sind, gelte es aufzuwerten - etwa im Sozial- und Gesundheitsbereich. 

Die Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit stellte mit Blick auf den Frauentag neue Zahlen zur Beschäftigung von Frauen im Freistaat vor. Demnach hatte Sachsen im vergangenen Jahr mit 64,8 Prozent bundesweit die höchste Beschäftigungsquote von Frauen. Insgesamt leben im Freistaat aktuell 1,2 Millionen Frauen im erwerbsfähigen Alter, rund 783 300 arbeiten sozialversicherungspflichtig in Voll- oder Teilzeit. Hinter Sachsen rangieren bei der Quote die Thüringen (63,3 Prozent), Brandenburg (63,2) und Sachsen-Anhalt (63,0). Den geringsten Anteil gab es Mitte 2023 in Bremen (52,8) und im Saarland (54,8). Bundesweit liegt er im Schnitt bei 58,7 Prozent. (mit dpa)

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