Fr, 17.03.2017 , 16:17 Uhr

Mann auf Schienen gestoßen und fast vom Zug überrollt

Dresden –  Am Haltepunkt Dresden-Zschachwitz haben zwei Männer am Freitagmorgen einen Berufspendler auf die Schienen gestoßen und ihn daran gehindert, wieder auf den Bahnsteig zu gelangen. Nur durch das geistesgegenwärtige Handeln des Zugführers wurde schlimmeres verhindert. Die Übeltäter wurden gestellt. 

Der 40-jährige Pendler stieg kurz vor 5 Uhr am Morgen am Haltepunkt Zschachwitz aus. Dort wurde er von zwei Männern nach Feuer für eine Zigarette angesprochen. Als er dieser Aufforderung unter Verweis zur Arbeit zu müssen nicht nachkam, attackierten die beiden Angreifer den Reisenden. Letztendlich warf ein Täter das Fahrrad des Geschädigten gegen ihn, woraufhin der Mann mitsamt Fahrrad in die einen Meter tiefer liegenden Gleise stürzte. Im Anschluss versuchte der 40-Jährige wieder mit seinem Fahrrad auf den Bahnsteig zu gelangen, dabei wurde er von einem der Angreifer permanent mit Fußtritten daran gehindert. Parallel zu den körperlichen Attacken fuhr die S-Bahn in Richtung Dresden in den Haltepunkt ein. Der Lokführer bemerkte die Auseinandersetzung, handelte gedankenschnell und leitete sofort eine Schnellbremsung ein. Der Zug kam nur wenige Meter vor dem Mann zum Stehen. Die beiden Angreifer
flüchteten daraufhin.

Der Zugführer rief Bundespolizei Dresden. Die Beamten konnten die beiden Tatverdächtigen, einen 23-jährigen Marokkaner und einen 27-jährigen Libyer, im Zuge ihrer Fahndung in einer nachfolgenden S-Bahn vorläufig festnehmen. Beide Täter waren alkoholisiert und sind polizeibekannt. Bei dem Lybier wurden vier fünf Zentimeter große Haschischstücke gefunden und
sichergestellt. Beide Angreifer hatten außerdem keinen Fahrschein für die S-Bahn.

Die Bundespolizei leitete in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Dresden gegen beide ein Ermittlungsverfahren wegen des Gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr, Gefährlicher
Körperverletzung und Nötigung sowie Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz ein.

Nach Zeugenaussagen wurde bekannt, dass sich zur Tatzeit Reisende auf dem Bahnsteig in Dresden-Zschachwitz aufhielten. Für ein umfassendes Ermittlungsergebnis benötigt die Bundespolizei ihre Mithilfe. Zeugen soll sich an die Bundespolizeiinspektion Dresden unter der Rufnummer (0351) 81 50 20 wenden.

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