Mo, 28.05.2018 , 17:17 Uhr

Hebammen kämpfen um ihre Existenz

Vorsorge, Geburtsvorbereitung und Wochenbettbetreuung – das sind nur einige Aufgaben, die für Hebammen zum täglich Brot gehören.

Tatsächlich umfasst der Beruf ein breites Spektrum im Bereich der vor- und nachgeburtlichen Beratung und Betreuung.

Wie das Geburtshaus Chemnitz mitteilte, wollen immer mehr Frauen die Geburt ihrer Kinder von Hebammen begleiten lassen.

Allerdings fehlt seit einigen Jahren das Personal dafür.

Grund sind die immer schlechter werdenden Bedingungen für den Berufsstand.

OTon

Neben anderen finanziellen Belastungen schlägt vor allem die Haftpflichtversicherung mit 8.000 € jährlich zu Buche.

Diese sorgte dafür, dass viele das Handtuch warfen.

Das Resultat sind zu wenig Hebammen für zu viele schwangere Frauen.

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Generell werden Geburten über die Krankenkassen abgerechnet.

Zwischen 400 und 600 € verdient eine Hebamme pro Geburt – damit sich die freiberufliche Tätigkeit also tatsächlich lohnt, muss die Zahl der betreuten Geburten relativ groß sein.

Damit wird der Fokus von einer umfassenden Betreuung, einem intimen und sozialen Prozess, genommen und auf Masse gelegt.

Eine Langzeitbetreuung, die sich laut Geburtshaus viele der in Chemnitz betreuten Frauen wünschen, ist damit kaum noch möglich.

Die Bundesregierung sei gefragt, um die Situation zu entschärfen.

OTon

Die Hebammen im Geburtshaus Chemnitz werden dennoch auch weiterhin mit Leib und Seele Frauen bei der Geburt unterstützen.

Bleibt zu hoffen, dass sich die Lage entspannt und wieder mehr Zeit für eine umfangreiche Betreuung zur Verfügung steht.

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