Do, 19.07.2018 , 16:34 Uhr

Selbstregelnder Kühlanzug soll Leben retten

Bei einem Herzinfarkt, können die ersten Sekunden nach einer erfolgreichen Reanimation, infolge eines Kreislaufstillstands darüber entscheiden, ob der Patient mit oder ohne Folgeschäden weiterleben wird. Dass dabei ein herunterkühlen des Körpers einen positiven Effekt haben kann, ist in Fachkreisen schon länger bekannt. Die TU-Chemnitz hat jedoch jetzt einen neuartigen Anzug entwickelt, der es ermöglicht die Betroffenen zu Kühlen.

Hypotrans-Overall – Selbsregelnder Kühlanzug soll Leben retten

BE:

In Deutschland versterben jährlich etwa 80.000 Menschen an einem plötzlichen Herztod, infolge eines Herzstillstandes. Nach einem erkannten Kreislaufstillstand können jedoch unmittelbar eingeleitete Wiederbelebungsmaßnahmen die Überlebensrate wesentlich erhöhen. Allerdings verlassen nur 7 – 30 Prozent das Krankenhaus ohne bleibende Folgeschäden.

Um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen ohne gesundheitliche Einschränkungen weiterleben zu können, wurde bereits in den vergangen Jahren herausgefunden, dass durch das Herunterkühlen des Körpers Folgeschäden reduziert werden können.

Faktoren wie Fieber haben beispielsweise einen verstärkten negativen Effekt, auf das erhalten der Zellen im Gehirn.

Die TU-Chemnitz hat im Rahmen dieser Erkenntnis einen Anzug namens „Hypotrans-Overall“ entwickelt, der im Notfall den ganzen Körper herunterkühlen kann.

Interview:

Im Gegensatz zu anderen Entwicklungen ist der Overall fähig, den Körper eines Herzinfarktpatienten auf circa 34-32 °C herabzukühlen.

Das Besondere dabei, der Anzug reguliert sich von selbst.

Allgemein kann man sagen das der Overall eine textile Außenhülle besitzt, die eine ähnlich isolierende Wirkung wie eine Rettungsdecke hat.

Wiederum im Inneren ist eine spezielle Kühltechnologie integriert, die den Körper konstant auf einer niedrigen Körpertemperatur hält.

Möglich machen das sogenannte Makrokapseln, die in dem Overall verbaut sind.

Diese beinhalten einen Stoff, der Wärme aufnimmt, speichert und damit den Körper eines Herzinfarktpatienten kühlt.

Interview:

In der theoretischen Betrachtung kann der Anzug mit circa 8 Kilogramm des Speichermaterials, eine Kühlleistung für etwa eine Stunde gewährleisten.

Genügend Zeit um den Patienten in das nächstgelegene Krankenhaus zu bringen.

Für gesunde Menschen hat der Overall keinen nutzbringenden Effekt, da diese Ihre Temperatur selbst regeln können.

Interview:

In naher Zukunft möchten die Entwickler den Anzug in Serie produzieren.

Dazu benötigen Sie jedoch noch den richtigen Investor.

Außerdem sollen die neu entwickelten Makrokapseln in Zukunft auch zur Anwendung in anderen Bereichen kommen.

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