Do, 04.04.2019 , 18:58 Uhr

Unfreiwillig eingelocht

Wohl jeder Autofahrer kennt es – das Trauerspiel auf den Chemnitzer Straßen.

Sie gleichen einem Slalom-Parcour mit verschiedenen Schwierigkeitsstufen.

Anfänger, Fortgeschrittene, Profis.

Aber nun Sarkasmus mal beiseite.

Für alle, die am Straßenverkehr teilnehmen, ist das Schlaglochchaos nicht nur ärgerlich, sondern auch gefährlich.

Gerade jetzt wo die Motorradsaison wieder startet, können die Schlaglöcher verheerende Folgen haben.

Aber auch bei Autofahrern ist der Ärger natürlich groß, wenn man sich Kratzer, Dellen oder schwerwiegende Schäden am Auto zuzieht.

Aus der Not geboren hat es sich ein Chemnitzer schon seit einiger Zeit zur Aufgabe gemacht, Schlaglöcher zu dokumentieren.

Inzwischen sind dabei über 2.000 Aufnahmen entstanden, die er auf seiner Facebookseite veröffentlicht.

Die Motivsuche fiel dabei nicht besonders schwer.

Interview: Lutz Neubert, Schlaglochfotograf

Manchmal weiß man kaum, wie man ausweichen soll, da sich innerhalb von wenigen Metern gleich mehrere Krater auftun.

Wenn dann doch mal was passiert, ist das Geschrei natürlich groß.

Da stellt sich ganz klar die Frage: Wer haftet eigentlich dafür?

Interview: Lutz Neubert, Schlaglochfotograf

An vielen Stellen ist die Situation inzwischen akut.

Flickschusterei ist eben keine dauerhafte Lösung für die Probleme.

Dennoch sind aktuell wieder Flickpatrouillen unterwegs, um mit einem Budget von gerade einmal 500.000 Euro Schadensbegrenzung zu betreiben.

Seit Lutz Neumann den Schlaglöchern den Kampf angesagt und seine Fotos öffentlich gemacht hat, sind aber zumindest einige Teilerfolge zu verzeichnen.

Anders als auf der Wolgograder Allee, auf der wir dem Problem auf den Zahn gefühlt haben.

Interview: Lutz Neubert, Schlaglochfotograf

Allerdings reichen die rund 23 Millionen Euro, die dem Tiefbauamt in 2019 zur Verfügung stehen, inzwischen bei Weitem nicht mehr aus, um sich um all die Schlaglöcher zu kümmern.

Tatsächlich könnten beim Freistaat Fördergelder beantragt werden, das ist jedoch mit einigem Aufwand verbunden.

Wann und ob sich dauerhaft etwas ändert, ist daher noch ungewiss.

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