Mi, 01.08.2018 , 18:17 Uhr

Waldbrandgefahr auch in Sachsen

Kalifornien, Griechenland und Schweden sorgten in den vergangenen Tagen nicht mit ihren besonderen Landschaften für Schlagzeilen, sondern mit ihren Waldbränden.

Diese verwüsteten nicht nur ganze Landschaften, sondern kosteten auch zahlreichen Menschen und Tieren das Leben.

Aber auch Sachsen ist vor Waldbränden nicht sicher.

Bis jetzt gab es allein in diesem Jahr schon rund 50 Waldbrände.

Grund dafür ist die seit Monaten anhaltende Trockenheit.

Interview: RAINER WALTER, Sachgebietsleiter Einsatzdienst der Feuerwehr Chemnitz

Deutschland erlebt aktuell einen der schönsten Sommer der vergangenen Jahre.

Wie der Deutsche Wetterdienst bekanntgab, können wir uns gerade über einen der heißesten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnung freuen.

Nach Auswertung der rund 2.000 Messstationen lagen aber nicht nur die Tageswerte deutlich über dem Temperaturdurchschnitt.

Einige Messstationen registrierten sogar nachts tropische Temperaturen.

Zuletzt gab es so einen heißen Sommer im Jahr 2006.

Erinnern wir uns zurück, hielten auch damals Waldbrände in ganz Europa die Feuerwehr in Atem.

In ganz Deutschland herrscht aktuell extrem hohe Waldbrandgefahr.

Im Osten sind besonders Brandenburg und Sachsen betroffen.

Das liegt vor allem daran, dass Nadelhölzer im wahrsten Sinne des Wortes Zündstoff für Waldbrände sind.

Matthias Habel, Meteorologe bei WetterOnline, erklärt: „Stark gefährdet sind reine Nadelwälder, denn die harzigen Nadeln sind nach längerer Trockenheit extrem brennbar. Altes Reisig und trockene Grasflächen vergrößern die Brandgefahr noch weiter. Hier reicht ein Funke, um einen Brand auszulösen.“

Die wenigsten Waldbrände sind dabei natürlichen Ursprungs.

Gerade einmal 2 Prozent der Brände sind auf einen Blitzschlag oder einen Selbstentzündungsprozess zurückzuführen.

Die restlichen 98 Prozent gehen auf das Konto von unachtsamen Menschen, die z.B. ihre Zigarettenkippen in die Natur werfen.

Interview: RAINER WALTER, Sachgebietsleiter Einsatzdienst der Feuerwehr Chemnitz

Lagerfeuer und grillen im Wald ist aktuell ebenfalls brandgefährlich.

Und auch landwirtschaftliche Erntemaschinen oder bremsende Schienenfahrzeuge können ein verheerendes Feuer auslösen.

Die langanhaltende Hitze und Trockenheit hat die Natur in Mitleidenschaft gezogen.

Schon ein kleiner Funke reicht, um den ausgedörrten Waldboden in ein flammendes Inferno zu verwandeln.

Wer durch den Wald geht und einen Brand sieht oder riecht, sollte umgehend die Feuerwehr informieren.

Wichtig dabei ist, den Standort möglichst genau zu bestimmen.

Jeder kann jedoch dabei helfen, dass es erst gar nicht so weit kommt.

Interview: RAINER WALTER, Sachgebietsleiter Einsatzdienst der Feuerwehr Chemnitz

Voraussichtlich wird in Chemnitz noch diese Woche die Waldbrandstufe 4 ausgerufen.

Bereits jetzt ist das Grillen auf öffentlichen Grillplätzen untersagt.

Die Feuerwehr ist für den Ernstfall gewappnet.

Interview: RAINER WALTER, Sachgebietsleiter Einsatzdienst der Feuerwehr Chemnitz

Für alle, die gern im Wald spazieren gehen, ist die Android-App „Waldbrandgefahr Sachsen“ ein Must Have.

Denn die App informiert nicht nur über die aktuellen Waldbrandstufen, sondern gibt auch jede Menge nützliche Informationen, wie man sich im Ernstfall verhalten sollte.

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