Fr, 11.09.2020 , 15:49 Uhr

Wisentnachwuchs im Chemnitzer Wildgatter

Chemnitz – Große Aufregung im Wisentgehege – der neue Nachwuchs da. Vor gut einem Monat erblickte das Kälbchen Orlanda das Licht der Welt.

Das ihr Name mit den Buchstaben OR beginnt, ist kein Zufall. Die Namen aller Wisente, die im Wildgatter Oberrabenstein geboren sind, müssen mit den Buchstaben OR anfangen.

Auch wenn die Tiere noch so gutmütig dreinschauen, Vorsicht ist bei Wisenten immer geboten.
Mit den bis zu einer Tonne schweren Bullen ist echt nicht zu Spaßen. Auch die Kühe gehören mit 600 kg zu den Schwergewichten.

Eine Überraschung war die Geburt des Kälbchens, da weder Brunft noch Deckakte beobachtet wurden. Auf gut einem Hektar Fläche hat das kleine Kälbchen Platz, um sich auszutoben. Neben ihren Eltern, Pronka und Zoofar, lebt auch noch eine weitere Wisentkuh im Gehege.
Noch haben die Damen der Herde die Oberhand. Doch wenn der Bulle ausgewachsen ist, sieht die Sache anders aus.  Trotzdem gibt es auch mal Streit unter der Herde. Hier, im Wildgatter, lebt der Bulle mit in der Herde. In der freien Wildbahn ist das aber nicht typisch.

Regelmäßiger Nachwuchs ist eine gute Entwicklung für die Wisente. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die Tiere in freier Wildbahn komplett ausgerottet. Es gab nur noch 12 Tiere, welche in zoologischen Einrichtungen lebten. Mit diesen Tieren wurde ein Aufzucht- und Auswilderungsprogramm gestaltet, dank dessen es heute wieder über 8000 Wisente gibt.
Doch ganz so einfach ist die Auswilderung nicht.

Auch Orlanda wird irgendwann das Wildgatter verlassen. Im Normalfall werden Jungtiere weggegeben, wenn sie ein Jahr alt sind. Doch bis dahin bleibt noch viel Zeit für Orlanda, das schöne Wetter zu genießen.

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