Do, 11.08.2022 , 18:02 Uhr

Mehr als 126 000 Wohnungen mit Städtebauförderung abgerissen

In Sachsen sind in den vergangenen 20 Jahren rund 126 300 Wohnungen mit Unterstützung aus der Städtebauförderung abgerissen worden.

Dies habe vor allem in Plattenbaugebieten aus DDR-Zeiten zu einer erheblichen Aufwertung beigetragen, informierte das Ministerium für Regionalentwicklung am Donnerstag in Stollberg (Erzgebirgskreis). Zudem seien Wohnungsgesellschaften so von hohen Kosten für Leerstand entlastet worden. Insgesamt hätten Bund und Land seit 2002 für den Rückbau von Wohnungen und die Gestaltung des Umfelds mehr als 400 Millionen Euro an Städtebauförderung gezahlt. Im Dürer-Gebiet in Stollberg zum Beispiel wurden rund 500 Wohnungen abgerissen, wie Oberbürgermeister Marcel Schmidt (Freie Wähler) erklärte. Das in den 1980er Jahren entstandene Plattenbaugebiet mit sehr enger Bebauung und wenig Grün sei einst als «Ghetto» verschrien gewesen, sagte er. Teils wurden dann ganze Wohnblöcke abgerissen, teils aber auch nur obere Geschosse oder einzelne Eingänge. Nunmehr sei der Leerstand deutlich geringer und auch der soziale Brennpunkt beseitigt. Denn neben dem Abriss sei auch die Neugestaltung der Flächen ringsherum und die Schaffung sozialer Einrichtungen und Treffpunkte wichtig. «Der Rückbau wird weiter eine Rolle spielen», sagte Regionalentwicklungsminister Thomas Schmidt (CDU). Allerdings gehe es nun vor allem um die Frage, ob ein bestimmtes Gebäude sanierungsfähig sei. Wenn die Sanierung zu aufwendig sei, könne ein Abriss und Neubau die bessere Lösung sein.


Quelle: dpa

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