Do, 14.07.2022 , 17:50 Uhr

Mehr als doppelt so viele Waldbrände wie im Vorjahr gemeldet

Sachsen- Die langen Trockenphasen haben in diesem Jahr die Waldbrandgefahr im Vergleich zum Vorjahr kräftig erhöht. Der Staatsbetrieb Sachsenforst hat in dieser Saison bereits 80 Brände registriert, zweieinhalb Mal so viele wie im regenreicheren Jahr 2021.

Auch im Vergleich zum langjährigen Mittelwert sei die Zahl der Waldbrände leicht überdurchschnittlich, teilte Sachsenforst-Sprecher Renke Coordes mit. Die Wetteraussichten für die nächsten Tage seien mit Blick auf die Waldbrandgefahr ungünstig. Regen ist nicht in Sicht. Gänzlich neu ist die Situation allerdings nicht. Seit 2018 haben sich die Trockenjahre in Sachsen gehäuft. 2019 seien zum gleichen Zeitpunkt im Jahr mit 91 noch deutlich mehr Waldbrände gemeldet worden; 2018 und 2020 seien es jeweils etwas weniger gewesen. Damit wird ein langanhaltender Trend gestört. Denn eigentlich seien seit 1990 sowohl die Anzahl der Waldbrände als auch die Größe der betroffenen Flächen zurückgegangen, so Coordes. Die größten Brände habe es Anfang der 1990er-Jahre gegeben. Aus Sicht der Forstexperten müssen sich die Feuerwehren in Sachsen vermehrt auf großflächige Waldbrände einstellen, ebenso wie die Waldbesitzer. Sie sollten selbst Geräte zur Brandbekämpfung anschaffen, Löschteiche pflegen und «Waldbrandriegel» mit weniger leicht brennbaren Baumarten anlegen. Etwas weniger als die Hälfte des Waldes in Sachsen ist privat. Daneben zählen der Freistaat, Kommunen und auch Kirchen zu den Waldbesitzern. (dpa)

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