Sa, 02.04.2022 , 08:16 Uhr

Mehr Öko-Eier aus Sachsen - Futter-Sorgen bei den Erzeugern

Sachsen- Der Anteil ökologisch erzeugter Eier nimmt in Sachsen langsam zu, liegt aber deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt.

Nach Angaben des Statistischen Landesamtes wurden im vorigen Jahr gut 56 Millionen Eier ökologisch erzeugt. Das waren 6,1 Prozent aller Eier aus sächsischen Betrieben. Im Jahr davor waren es noch etwas mehr als vier Prozent. Bundesweit stammen inzwischen 13 Prozent der Eier von Hennen aus ökologischer Haltung. Große Sorgen bereitet den Geflügelhöfen derzeit der Ukraine-Krieg. Russland und die Ukraine sind wichtige Lieferanten für Hühnerfutter. Dieses kostet durch die Preissteigerungen jetzt teilweise mehr als doppelt so viel wie im vergangenen Jahr. 

Absolut dominierend bleibt in Sachsen die Bodenhaltung. Knapp 85 Prozent der Eier (gut 781 Millionen Stück) stammten voriges Jahr aus Bodenhaltung. Bundesweit kamen dagegen nur knapp 62 Prozent der Eier aus dieser Haltungsform. Der Freiland-Anteil lag in Sachsen unverändert bei 9 Prozent. Die Statistiker erfassen für diese Auswertung Betriebe mit 3000 Legehennenplätzen und mehr.

Der Geschäftsführer des Geflügelhofs Großenhain, Alexander Riedel, erklärt die Situation in Sachsen mit langen Genehmigungsverfahren und einem relativ großen Landbedarf für Bio-Eier. Zudem sei der Markt dafür nach wie vor relativ klein. Für den Bau eines Hühnerstalls seien zahlreiche Genehmigungen nötig, fünf Jahre müsse man dafür rechnen, sagte Riedel. Die meisten Hühnerställe in Sachsen stammten zudem aus DDR-Zeiten. Sie seien von Käfig- auf Bodenhaltung umgebaut worden. Die Landfläche, die für Freiland- oder Öko-Haltung nötig sei, gebe es rund um diese Ställe meist gar nicht. (dpa)

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