Fr, 05.04.2024 , 15:53 Uhr

Einflussreiches Solarkraftwerk-Projekt zur Stärkung des Standorts und Sicherung regionaler Arbeitsplätze

Meyer Burger in Freiberg: Rettung durch Großes Solarkraftwerk-Projekt?

Zum Erhalt des Solarwerks von Meyer Burger in Freiberg will der Landkreis Mittelsachsen den Bau eines Photovoltaik-Kraftwerkes anstoßen. Das privatwirtschaftliche Projekt, das die 300 000 Einwohner im Landkreis mit Energie versorgen könnte, wurde am Freitag in Freiberg vorgestellt.

«Es ist im Interesse des Landkreises, den Freiberger Standort von Meyer Burger trotz allem zu erhalten und die Zukunft weiterer regionaler Unternehmen zu sichern»

sagte Landrat Dirk Neubauer. Nach Möglichkeit sollen in dem Solarkraftwerk Hochleistungsmodule von Meyer Burger zum Einsatz kommen und alle anfallenden Arbeiten von Unternehmen aus Mittelsachsen abgewickelt werden.

Für die rund 500 Mitarbeiter von Meyer Burger im Freiberger Werk, die laut Mitteilung des Unternehmens von der vergangenen Woche ihre Kündigung erhalten haben, ändert das zunächst nichts.

«Das hat keinen Einfluss darauf, was wir vor wenigen Tagen bekannt gegeben haben»

sagte Sven Stoffers, Vertriebsleiter des Unternehmens. 

Für die Solarparks ist eine Gesamtfläche von bis zu 1000 Hektar angedacht. Neubauer geht bei dieser Größe von Kosten in Höhe von 700 Millionen Euro und einem Erlös von jährlich 30 Millionen Euro aus.

«Das Projekt kann zum größten Konjunkturprogramm der Geschichte des Landkreises werden»

sagte Neubauer. Potenzielle Investoren sowie Eigentümer von Flächen, die diese für einen Solarpark zur Verfügung stellen möchten, hätten sich bereits gemeldet. So sei beispielsweise ein 85 Hektar großes Stück Land an der A4 angeboten worden.

Der Landkreis selbst wird sich zunächst nicht an dem Projekt beteiligen. Eine spätere Beteiligung schließt Neubauer jedoch nicht aus. Der Landkreis werde sich in Gesprächen mit dem Land um schnelle Planungen für den Bau von Solarparks zu ermöglichen. 

Der Ankündigung des Schweizer Unternehmens in der vergangenen Woche über die Kündigung der rund 500 Mitarbeiter in Freiberg war die Absage von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) an den sogenannten Resilienzbonus vorausgegangen. Mit diesem sollten die unter Druck stehenden Hersteller in Europa geschützt werden. Meyer Burger hatte die Zukunft der Produktion in Freiberg von dieser Unterstützung abhängig gemacht.

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