Mi, 16.01.2019 , 17:44 Uhr

Migranten in Sachsen gut integriert

Dresden - Eine komplexe Studie des Sächsischen Ausländerbeauftragten beschäftigt sich mit der Lage der Eingebürgerten Sachsen. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die neuen Mitbürger gut ins Land integrieren. Das Dresdner Forschungswerk hat in Kooperation mit der TU Dresden hierfür die Auswertung betreut und diese nun vorgestellt.

Von 5.660 angeschriebenen Personen haben 1.081 Personen aus 94 Herkunftsländern an der Befragung teilgenommen. Der quantitativen Untersuchung ging eine qualitative Vorstudie voraus, in der im Herbst 2017 insgesamt 14 Eingebürgerte in Form eines Tiefeninterviews zu ihrer Migrationsgeschichte, dem Einbürgerungsprozess und ihrer aktuellen Lebenslage befragt wurden. 

Strukturell, wirtschaftlich erfolgreich

Die Studie „Lage der eingebürgerten Migranten in Sachsen“ wurde vom Dresdner Forschungswerk in Zusammenarbeit mit dem Institut für Kommunikationswissenschaft der TU Dresdendurchgeführt. Befragt wurden im Sommer 2018 Personen, die im Zeitraum zwischen 2012 und 2017 in Sachsen das Einbürgerungsverfahren beendet sowie das 18. Lebensjahr vollendet haben und noch in Sachsen wohnen.

Eingebürgerte sind gut in den Arbeitsmarkt integriert

Nach dem Überwinden zahlreicher Hürden, beginnt für viele ein neuer Lebensabschnitt. Denn fortan dürfen diese Menschen wählen gehen und sich somit aktiv in der politischen Entwicklung einbringen. Trotz einer hohen Wahlbeteiligung von über 90% ist das politische Interesse eher gering. Währenddessen ist auf dem Arbeitsmarkt eine hohe Zufriedenheit zu vermerken.

Sehr hohe Wahlbeteiligung

Wenn es um das Thema geht, wer für die Integration zuständig ist, so sieht die Mehrheit der Befragten die Verantwortung bei den Migranten selbst. Lediglich 1/3 der Befragten sagen, dass der deutsche Staat für die Integration zuständig sei. Zudem ist in Hinblick auf die kulturelle Integration die deutsche Sprache ein zentrales Thema. Die meisten können sich dank der Sprache besser mit Deutschland identifizieren und sprechen auch zuhause Deutsch. Ebenso ist der Kontakt zu Einheimischen höher.

Die wichtigsten Ergebnisse für die Eingebürgerten:

Strukturelle Integration: Sehr gute Integration in den Arbeitsmarkt, relativ hohe Zufriedenheit mit der beruflichen und finanziellen Situation

Soziale Integration: Häufigerer Kontakt zu Deutschen als zu Personen des Herkunftslandes, geringe gefühlte Diskriminierung, mittleres politisches Interesse, aber hohe Wahlbeteiligung 

Kulturelle Integration: Wenige Sprachprobleme im Alltag, zu Hause wird hauptsächlich Deutsch gesprochen 

Identifikatorische Integration: Starke Verbundenheit zu Deutschland, Identität aber am ehesten europäisch, starke Bleibeabsicht für Deutschland, etwas geringer für Sachsen 

Fazit: Eingebürgerte sind gut in Sachsen angekommen, auf allen Ebenen gut integriert

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