Do, 03.03.2022 , 06:09 Uhr

Mikroplastik in Talsperren in Sachsen nachgewiesen

Sachsen - Ein Forscherteam des Leipziger Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) hat Mikroplastik in sächsischen Binnengewässern nachgewiesen.

Mikroplastik setzt lässt sich nicht nur im Meer nachweisen. Forschende des Leipziger Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) haben die Plastikteilchen auf dem Grund von drei sächsischen Talsperren gefunden. Das teilte das UFZ am Mittwoch mit. Untersucht wurden die drei Brauchwasser-Talsperren in Bautzen, Quitzdorf (Landkreis Görlitz) und Malter (Landkreis Sächsischen Schweiz-Osterzgebirge). Im Rahmen eines Projekts, das über dreieinhalb Jahre vom Bundesforschungsministerium gefördert wurde, untersuchte das Team auch gestaute Flussbereiche in Nordrhein-Westfalen.

Die Plastikteile bestanden den Angaben zufolge vorrangig aus Polyethylen und Polypropylen, die etwa für die Herstellung von Einwegflaschen und Verpackungsmaterial verwendet werden. Laut dem UFZ verbinden sich die meisten Plastikpartikel im Laufe der Zeit mit natürlichen Stoffen, sinken auf den Gewässerboden und werden dauerhaft an das Gestein gebunden.

Wie sich der Prozess langfristig auf die Ökosysteme auswirkt, ist noch unklar. «Auf Basis unserer Erkenntnisse diskutieren wir gemeinsam mit unseren Praxispartnern, was der Mikroplastikeintrag für Talsperren bedeutet und welche Vorkehrungen künftig getroffen werden sollten, um eine Remobilisierung und damit auch einen Eintrag in andere Gewässer und letztlich ins Meer zu begrenzen», sagte die Leiterin des Projekts, Katrin Wendt-Potthoff. Das UFZ wolle auf dieser Basis Handlungsempfehlungen erarbeiten und diese der Politik und weiteren Akteuren zur Verfügung stellen. (dpa)

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