Mo, 13.03.2023 , 12:43 Uhr

Wirtschaftsminister hielt privates Engagement ein Jahr lang geheim

Minister Martin Dulig: „Habe Ukraine-Geflüchtete zu Hause aufgenommen"

Sachsen - Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) hielt sein privates Engagement für ukrainische Geflüchtete ein Jahr lang geheim. Im Interview mit Sachsen Fernsehen platzt es dem Stellvertreter des Ministerpräsidenten Kretschmer heraus: „Wir betreuen ukrainische Geflüchtete, haben sie zu Hause aufgenommen." An die große Glocke hängen wolle er das aber keinesfalls.

Wie der Staatsminister im Interview mit Sachsen Fernsehen-Reporter Benedict Bartsch verrät, kümmere er sich aktuell um zwei ukrainische Familien. „Durch den Krieg sind natürlich auch nach Moritzburg viele Geflüchtete gekommen. Da war für uns als Familie klar: Wir wollen helfen." 

Insgesamt seien fünf Geflüchtete bereits kurz nach Kriegsbeginn in Duligs Wohnhaus nahe Dresden eingezogen: „Es geht nicht nur um die Unterbringung. Sie sprechen kein Deutsch, und so geht es um Behördengänge, Schulbesuche für die Kinder, Freizeitaktivitäten."

An die große Glocke hängen wolle er sein privates Engagement aber keinesfalls. Dulig: „Für mich ist das etwas Normales, nichts Herausragendes. Ich bin sehr stolz darauf, dass es viele engagierte Menschen bei uns in Moritzburg gibt."

Die Zahl neu ankommender Flüchtlinge hatte 2022 auch in Sachsen stark zugenommen. Nach Angaben der Landesdirektion kamen bis Ende November 17 156 Asylsuchende in den Freistaat. Zudem wurden bis Weihnachten knapp 60 000 Schutzsuchende aus der Ukraine erfasst. Insgesamt lebten zum Stichtag 30. November 28 677 Asylbewerber im Freistaat.

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