Mi, 20.02.2019 , 17:36 Uhr

Mir Sachsen, mir sin helle

Mir Sachsen, mir sin helle, das wees de ganze Weld

Leipzig - Am 21. Februar ist der internationale Tag der Muttersprache. Grund genug, sich unserer schönen sächsischen Mundart zu widmen.

So wie viele andere Dialekte ist Sächsisch ein Zeichen der kulturellen Identität der Sprechenden. Doch geraten immer mehr Mundarten zunehmend in Vergessenheit. Der Leipziger Klaus Petermann wirkt dem aber mit seiner Arbeit entgegen. Er ist Mundartist.

Seine Begeisterung für die sächsische Mundart entstand in den Achtzigern, als Petermann sein Germanistikstudium in Leipzig absolvierte. Zur selben Zeit tauchten erste Bände der Leipziger Schriftstellerin und Mundartdichterin Lene Voigt wieder auf. Für den Studenten einer der größten Impulse für sein Studium des Sächsischen.

Und die Faszination wurde über die Jahre nicht weniger. Heute ist der 58-Jährige Vorstand der 1995 gegründeten Lene-Voigt-Gesellschaft e.V. Sie hat sich auf die Fahne geschrieben, ihr Leben und ihre Werke zu erforschen.

Lene Voigt hat es geschafft, den Geist der sächsischen Sprache zu analysieren und daraus zweifelsohne wunderschöne, humorvolle Gedichte zu erschaffen. Doch wie steht es heutzutage um den liebevollen Singsang? Kennen die Sachsen den noch?

Der Sachse ist helle, höflisch und heemtüggsch, seine Sprache weich, melodisch, gemütlich, deftig und humorvoll. Klaus Petermann wünscht sich jedenfalls, dass der Dialekt öfter Einzug in den Deutschunterricht findet.

So findet am 28. Mai 2019 der Mundartwettbewerb "Gaggaudebbchen" für Schülerinnen und Schüler im Kabarett-Theater Sanftwut statt. Hier können die Jugendlichen ihre Dialektfertigkeiten beweisen.

"Wir können auch in die Schulen kommen, um darauf vorzubereiten. Zum Beispiel den Unterricht Mal auf Sächsisch halten", so Petermann.

So bleibt nur noch eines zu sagen:

"Was Sachsen sin von echtem Schlaach,die sin nich dod zu griechn.
Drifft die ooch Gummer Daach fier Daach,ihr froher Mut wärd siechen."

Lene Voigt (1935)

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