Di, 20.03.2018 , 11:17 Uhr

München mehr als drei Mal so teuer wie Chemnitz

Nürnberg - Bundesweit sind die Mieten seit 2012 um mehr als 16 Prozent gestiegen. Mehr als 51 Prozent zugelegt haben die Mietpreise in Berlin. Auch in sächsischen Großstädten mussten Mieter mehr zahlen. In Dresden und Leipzig überdurchschnittlich, Chemnitz hingegen zählt zu den günstigsten Städten in Deutschland.

In 77 von 78 untersuchten Städten kosten Wohnungen mehr als noch vor 5 Jahren. Zu diesem Ergebnis kommt das Mietpreisbarometer von immowelt.de, für das die Mieten in ausgewählten deutschen Großstädten über 100.000 Einwohnern untersucht wurden. Neben Berlin befinden sich zudem bayerische Großstädte unter den Städten mit den größten Preissprüngen. Erwartungsgemäß sind in München (+35 Prozent) und in Ingolstadt (+28 Prozent) die Mieten in den vergangenen 5 Jahren in die Höhe geschossen. Gleiches gilt für Würzburg (+29 Prozent), Fürth (+27 Prozent) und Nürnberg (+25 Prozent). 

Ein anderes Bild in Nordrhein-Westfalens und im Osten

Lediglich in Rostock gehen die Preise zurück. Chemnitz (+6 Prozent), Siegen (+3 Prozent) und Jena (+1 Prozent) verzeichnen die geringsten Steigerungen. Rostock (-4 Prozent) ist die einzige Stadt, in der die Mieten sogar rückläufig sind. Der aktuelle Rückgang ist noch eine Folge des starken Wegzugs in den 90er-Jahren: 1992 lebten 240.000 Einwohner in der Hansestadt, 2000 waren es nur noch 198.000. Die Folge: Zahlreiche Wohnungen standen leer. Inzwischen befindet sich die Stadt aber im Aufwärtstrend, die Einwohnerzahlen gehen erneut nach oben, aktuell sind es 208.000.

Betrachtet man die absoluten Preise, liegt München deutlich an der Spitze. 17,10 Euro kostet der Quadratmeter in der bayerischen Landeshauptstadt. Erst mit großem Abstand folgen Frankfurt (12,90 Euro), Stuttgart (11,80 Euro) und Ingolstadt (11,50 Euro). Während unter den teuersten Städten größtenteils die Metropolen und kleinere Universitätsstädte zu finden sind, prägen einige NRW-Gemeinden zusammen mit ostdeutschen Städten das Ende der Rangliste. Die günstigsten aller untersuchten Großstädte sind Bremerhaven und Chemnitz: Gerade einmal 5 Euro pro Quadratmeter kosten Mieten dort im Median – das ist weniger als ein Drittel des Preises, den Münchner Mieter bezahlen müssen.

Anders gestaltet sich die Situation in Dresden und Leipzig. So sind die Mietpreise in Sachsens Landeshauptstadt in den vergangenen 5 Jahren leicht über dem Durchschnitt um 18 Prozent auf circa 7,30 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Mieten in der Messestadt haben im selben Zeitraum sogar um ganze 26 Prozent zugelegt. Sie fallen im Vergleich zu den großen Metropolen der Bundesrepublik oder auch zu Dresden mit 6,30 Euro immer noch moderat aus. 
Datenbasis für die Berechnung der Mietpreise in 78 ausgewählten deutschen Großstädten über 100.000 Einwohnern waren 807.600 auf immowelt.de inserierte Angebote. Dabei wurden ausschließlich die Angebote berücksichtigt, die vermehrt nachgefragt wurden.

Die Preise geben den Median der jeweils 2012 und 2017 angebotenen Mietwohnungen und -häuser wieder. Die Mietpreise spiegeln den Median der Nettokaltmieten bei Neuvermietung wider. Der Median ist der mittlere Wert der Angebotspreise.

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