Di, 18.04.2017 , 14:03 Uhr

Musiktipp - "Trains on Fire" mit neuem Album im Gepäck

Dresden - Musikbegeisterte werden sich wohl vor allem auf die Konzerte in der Scheune, der Groovestation und im Ostpol ab dem 20. April freuen. Dann beginnen Konferenz, Netzwerktreffen und Festival im Rahmen der „MusicMatch“. Die Dresdner Band "Trains on Fire" präsentiert bei dem Musikevent ihr neues Album. Das große Record Release Konzert gibt es am Samstag, den 22. April, ab 19 Uhr in der Groovestation.

Trains on Fire - das sind Christine-Marie Günther und Richard Fritzsche. Seit 2013 spielt die Dresdner Band deutschlandweit Konzerte. Zwischen überschwänglichem Rausch und launischer Naivität, tanzend, melancholisch und experimentell - die Musik von Trains on Fire verbindet treibende Geradlinigkeit mit schwebenden Flächen. Gitarren, Synthesizer, zweistimmige Gesänge und elektronische Beats bilden ein Gemisch aus Synth-Pop, Indietronic und Wave. Nach einer EP im vergangenen Jahr folgt am 28. April nun das erste eigene Album. Das soll vorher schon gefeiert und schließlich bekannt gemacht werden.

Konzerte des Duos werden deutschlandweit immer besser besucht. Der entscheidende Coup ist den beiden aber noch nicht gelungen, um den Sprung auf die großen Bühnen zu packen. Der Nachwuchsband ergeht es ähnlich, wie vielen aus der Region: Es gibt wenig Ansprechpartner in Sachsen, die sie beranten. Von einer großen sächsischen Musikindustrie ist kaum zu sprechen. Mit seiner Musikagentur Pfadfinder Booking unterstützt David Klewin Trains on Fire. Um als Band Promo für die Musik und das neue Album zu Machen hat er Christine-Marie und Richard das Festival MusicMatch ans Herz gelegt.
In Dresden spielen Trains on Fire im Rahmen des MusicMatch Festivals ab dem 20. April am Samstag in der Groovestation. Anschließend gibt es unter anderem Konzerte in Berlin, Leipzig und sogar Basel.

"MusicMatch" - Konferenz, Netzwerktreffen und Festival

Silbermond oder Kraftklub haben es gezeigt. Bands aus Sachsen können den Sprung auf nationale und internationale Bühnen packen. Deren Erfolg ist allerdings eher eine Ausnahme. Zum Mitdenken, Mitreden und Mitfeiern lädt das Festival "MusicMatch" ein. Drei Clubs, über zwanzig Acts, im Rahmen eines Festivals sollen Augen und Ohren für die Sächsische Musikszene öffnen. Für das Organisationsteam läuft nun die heiße Phase an: Kühlschränke werden befüllt, Stühle gerückt und Technik gecheckt. Drei Dresdner Clubs, über zwanzig Acts im Rahmen eines Festivals sollen Augen und Ohren für die Sächsische Musikszene öffnen.

Ab dem 20. April öffnen Scheune, Groovestation und Ostpol für das Musikevent Türen und Tore in der Neustadt. Nicht einmal zwei Minuten liegen die Hotspots des Festivals für Besucher von einander entfernt. Diese sollen beim "MusicMatch" nicht nur in den Genuss der musikalischen Leckerbissen von Düse, Kristin Amparo oder Eyla bei den Konzerten kommen. Das Line-Up legt einen Schwerpunkt auf Sachsen, hält aber auch internationale Branchengrößen bereit. MusicMatch ist zugleich eine Konferenz, bei der Akteure der Musikszene, wie Booker, Bands und Musikliebhaber am Rand des Festivals ins Gespräch kommen können.

 

Federführend ist die Scheune in der Neustadt. Seit 65 Jahren ist sie ein bedeutender Teil der Clublandschaft in der Landeshauptstadt. Globalisierung, Digitalisierung und Medienwandel verändern auch das Geschäft der Party- und Konzertszene. Vor allem die fehlende Auseinandersetzung der lokalen Medienlandschaft mit neuen Künstlern erweist sich zunehmend als Problem für das Dresdner Traditionshaus. Für aktuelle Trends der Musikszene bleibt Dresden so allzu oft noch das Tal der Ahnungslosen.

Unter anderem mit dem MusicMatch bemüht sich die Scheune neuen Künstler in Dresden auf die Bühne zu helfen. Vom Bund wurde der Dresdner Club für die kulturell herausragenden Livemusikprogramme Ende letzten Jahres sogar mit dem sogenannten Spielstättenprogrammpreis „Applaus“ geehrt. 2011 fand die einzige Musikmesse Sachsens „Pop-Up“ in Leipzig letzmalig statt. Seither fehlte der Sächsischen Popkultur ein Anlaufpunkt für den Brancheninternen Austausch. Daraus entwickelte sich im Nachgang die Idee zum Dresdner Musikfestival.

Langfristig soll "MusicMatch" diese Lücke schließen. Sachsen gilt für Musikmachende als strukturarme Region. In anderen Bundesländern stehen Pop- und Rockbüros Nachwuchsbands beratend zur Seite; informieren über GEMA-Fragen oder helfen den Künstlern Kontakte zu knüpfen. Im Freistaat sind Akteure dieser Kreativszene bei vielen Entscheidungen nahezu auf sich allein gestellt. Seit diesem Jahr wird MusicMatch durch die Kulturstiftung des Freistaates gefördert. Das gibt Anika Jankowski und ihrem Team Planungssicherheit auf die nächsten drei Jahre. So setzt sich das Festival für die Konferenz jedes Jahr neue Schwerpunkte – diesmal das Thema Club.

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