Di, 13.06.2017 , 20:00 Uhr

Neuer Stadtteil in Gefahr? BUND fordert Baustopp am Bayerischen Bahnhof

Leipzig- Auf der Brachfläche hinter dem Bayerischen Bahnhof hat sich laut der Naturschutzorganisation BUND eine große Artenvielfalt gebildet. Deswegen spricht sich die Leipziger Organisation nun gegen die Vorgehensweise der Stadt beim geplanten Bau eines neuen Stadtquartiers am Bayerischen Bahnhof aus.

Das Motto sollte laut BUND lauten: Bauen und Natur bewahren.

Das Problem sei aktuell, dass Baufreiheit geschaffen werde, obwohl noch nicht richtig kartiert worden sei, so der Vorstandsvorsitzende des BUND Leipzig Martin Hilbrecht. Der BUND habe der Stadt Zahlen und Daten vorgelegt , dass hier verschiedene Arten der roten Liste vorhanden sind wie zum Beispiel die Wechselkröte und die Zauneidechse. Diese werden laut Hilbrecht mit der Schaffung von Baufreiheit wahrscheinlich schon vernichtet. Deswegen fordert der BUND einen Baustopp, sodass erst ein Plan gemacht werden kann und dann gebaut wird.

Allgemein will der BUND jedoch nicht gegen die Entstehung neuer Wohnflächen vorgehen.

Der Bund stehe dazu, dass hier neue Wohnungbereiche entstehen sollen, so Hilbrecht.  Das werde sogar gebraucht, um die Flächen des Leipziger Umlandes nicht weiter zu zersiedeln. Außerdem sei die Organisation auch für  eine Stadt der kurzen Wege, das heiße aber nicht, dass man dabei die gesamte Stadtnatur zerstören könne. Deswegen brauche man ein integriertes Konzept, indem beide Seiten zusammen kommen. Ein solches Konzept habe der BUND entwickelt und man setzte sich auch gern mit der Stadt zusammen, dass diese Punkte Berücksichtigung finde und dann werde man auch keinen weiteren Baustopp mehr fordern.

Mit der Zauneidechse, der Wechselkröte und der Ödlandschrecke wird die Brachfläche von mehreren Arten besiedelt, die auf der roten Liste bedrohter Tier- und Pflanzenarten stehen. Die Stadt wollte sich gegenüber Leipzig Fernsehen zu diesem Thema nicht äußern, da es sich hierbei um ein  laufendes Verfahren handle.
Dem BUND bleibt jetz nichts anderes übrig als abzuwarten, was der Stadtrat in der nächsten Woche entscheidet.

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