Di, 25.07.2017 , 18:09 Uhr

"Wir wollen keine Sexarbeiter sein" - Massagestudio in Sorge

Dresden – Sinnesart auf der Buchenstraße ist ein Massage- und Seminarzentrum. Das Dresdner Unternehmen bangt um seine Zukunft, denn entsprechend eines neuen Prostitutionsschutzgesetzes, müssten sich die Mitarbeiter in einer Kartei registrieren lassen. Die Beschäftigten wollen jedoch nicht als „Sexarbeiter“ abgestempelt werden und drohen nun mit Kündigung.

Darüberhinaus herrscht hinsichtlich des Gesetzes noch vollkommene Unklarheit über die Durchsetzung. Unter www.prostitution2017.de gibt es zu Lesen „Sachsen kann Prostitutionsgesetz nicht rechtzeitig umsetzen!“ Offensichtlich hatte der Bundestag beim Erlass des Gesetzes nicht hinreichend beachtet, dass die Länder eine gewisse Vorlaufzeit zum Umsetzen benötigen. Der Bundestag verkündete übrigens schon als klar war, dass das Gesetz nicht rechtzeitig umgesetzt werden konnte: „Wir streben deshalb ein rückwirkendes Inkrafttreten zum 1. Juli 2017 an.“

Ob und wann das Gesetz bundesweit in Kraft tritt und endlich vollkommende Klarheit herrscht, ist offen. Und, nicht nur Sachsen hängt dem hinterher. In Brandenburg zum Beispiel ist die Umsetzung ebenfalls noch nicht absehbar und auf der Homepage von Hamburg heißt es „Die gesundheitliche Beratung sowie das Anmelde- und Erlaubnisverfahren starten voraussichtlich ab Oktober 2017.“

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