Mi, 30.05.2018 , 19:05 Uhr

Neues Integrationskonzept vor Landtag diskutiert

Dresden - Integrationsministerin Petra Köpping (SPD) stellte heute vor dem Sächsischen Landtag das fortgeschriebene Zuwanderungs- und Integrationskonzept vor. Dabei machte die Politikerin darauf aufmerksam, das Integration nur gelingen kann, wenn alle mit anpacken.

Ein Zuwanderungs- und Integrationskonzept (ZIK) hatte die Staatsregierung bereits 2012 beschlossen. Durch die große Anzahl von geflüchteten Menschen seit 2014 wurde der Freistaat jedoch vor neue Herausforderungen gestellt. Dies machte die Weiterentwicklung des Konzeptes notwendig. Dabei flossen vor allem persönliche Erfahrungen der Integrationsministerin ein. "Für mich stellt sich das so dar: Mitten unter uns fühlen sich Menschen ausgegrenzt und unwürdig behandelt und fordern nunmehr, auch andere Menschen auszugrenzen und diese unwürdig zu behandeln. [...] Globalisierung, Arbeit 4.0, Digitalisierung, demografischer Wandel, Migration - das sind nur einige Beispiele für Begriffe, die Politik beschäftigen und gleichzeitig Menschen verunsichern.", so Petra Köpping.

Das neue Kopnzept konzentriert sich neben den Sprachlichen Barrieren, die es zu überwinden gilt, auf die Themenbereiche Bildung und Arbeit. "Insbesondere qualifizierte Zuwanderung kann in einer älter werdenden Bevölkerung und bei allgemein rückläufiger Erwerbsbeteiligung zur Sicherung der Fachkräftebasis und zu weiterem Fortschritt beitragen. Deshalb bleibt es auch ein Zuwanderungs- und Integrationskonzept, denn gezielte Zuwanderung von Studierenden, Auszubildenden und vor allem Professoren, Spitzenforschern, Fachexperten auf allen Gebieten von Wirtschaft, Verwaltung und Forschung sind und bleiben wichtig.", sagte die Ministerin im Plenum.

Gleichzeitig machte Sie deutlich, dass es nicht reicht, wenn alle 12 Handlungsfelder aus dem Integrationskonzept betrachtet werden. Vielmehr sei auch Humanität und Solidarität gefragt. "Eine notwendige Voraussetzung für gelingende Integration ist die gesellschaftliche Akzeptanz durch die Menschen, die schon in Sachsen leben. Ohne diese grundsätzliche Akzeptanz in breiten Teilen der Bevölkerung können staatliche Maßnahmen noch so gut durchdacht, ehrenamtlich Aktive noch so engagiert, Kommunen noch so gut aufgestellt sein; sie werden es schwer haben."

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