Mi, 08.06.2022 , 19:17 Uhr

Pellmann: Ostdeutsche werden bei Führungspositionen benachteiligt

Sachsen – Der Leipziger Linken-Abgeordnete, Sören Pellman, macht sich für eine „Ostquote“ stark. Es seien zu wenige Ostdeutsche in den Führungspositionen.

 

Pellmann, Ostbeauftragter der Linksfraktion und Kandidat für den Bundesvorsitz seiner Parte stützt sich dabei auf Ergebnisse einer neuen Studie. Demnach sind in ostdeutschen Ländern nur 26 Prozent aller Spitzenposten auch mit Ostdeutschen besetzt. Bundesweit sind es rund 3,5 Prozent. In beiden Fällen ist das viel weniger als der Bevölkerungsanteil.

Am Mittwoch meinte Pellmann, dass die Ergebnisse dieser Studie erneut niederschmetternd seien.

Die Ostdeutschen werden beim Thema Führungspositionen in Politik und Gesellschaft systematisch benachteiligt, sagte er weiter. Dabei gehe die neue Bundesregierung mit einem schlechtem Beispiel voran. Es gebe kaum Führungspersonal in den Bundesministerien, so Pellmann.

Pellmann fordert, dass der Artikel 36 des Grundgesetzes beachtet wird. Es bräuchte eine Quotenregelung in Bundesministerien und obersten Bundesbehörden.

In Artikel 36 des Grundgesetzes heißt es: "Bei den obersten Bundesbehörden sind Beamte aus allen Ländern in angemessenem Verhältnis zu verwenden. Die bei den übrigen Bundesbehörden beschäftigten Personen sollen in der Regel aus dem Lande genommen werden, in dem sie tätig sind."

Auch der Ostbeauftragte der Bundesregierung, Carsten Schneider, hatte die zu geringe Vertretung Ostdeutscher in Spitzenposten beklagt. Die Ampel-Koalition hat sich Gegenmaßnahmen vorgenommen. Ein Konzept soll im Lauf des Jahres vorliegen. (mit dpa)

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