Di, 25.12.2018 , 09:42 Uhr

Photovoltaikanlagen auf kommunalen Gebäuden auf dem Vormarsch

Dresden - Ende November 2018 nahm das Amt für Hochbau und Immobilienverwaltung die Photovoltaik auf dem Dach des Schulverwaltungsamtes Fiedlerstraße 30 in Betrieb. Zukünftig könnten Photovoltaikanlagen häufiger verbaut werden. 

„Photovoltaikanlagen auf den Dächern städtischer Gebäude bilden einen Baustein in unserer Gesamtstrategie, wie wir CO2-Emissionen in Dresden reduzieren und damit das Stadtklima verbessern. Durch den Ausbau von Solarstromanlagen wollen wir die Erfüllung der Klimaschutzziele unterstützen“, ordnet Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain das Projekt ein. „Der erzeugte Solarstrom auf dem Schulverwaltungsamt entspricht circa dem Jahresbedarf von zehn Vier-Personenhaushalten. Über die geplante Mindeststandzeit von 20 Jahren können 313 Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden“, präzisiert Schmidt-Lamontain. 
Die Photovoltaikanlage besteht aus 128 Modulen mit einer Gesamtleistung von 38,4 kWp. In einem durchschnittlichen Jahr erzeugt diese Anlage circa 32 000 kWh. 60 Prozent davon können im Gebäude selbst verbraucht werden. Dies entspricht einer Eigenverbrauchsquote von Solarstrom am Gesamtverbrauch von 39 Prozent. Der restliche Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist. Mit den Einsparungen durch den reduzierten Stromeinkauf und den Einspeisevergütungen wird sich die Anlage in circa 14 Jahren amortisieren. Nicht eingerechnet wurden dabei zukünftige Strompreissteigerungen, die eine Amortisation beschleunigen würden. 
Die Anlage wurde durch die Firma Naturstromanlagenbau GmbH aus Dresden errichtet. Die Kosten liegen bei  rund 70 000 Euro. Die Planung erfolgte durch MR SunStrom GmbH, Dresden. Die Finanzierung erfolgte aus zweckgebundenen Mitteln für den Klimaschutz. 
Auf kommunalen Gebäuden in Dresden gibt es bis heute 27 Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von circa 650 kWp von externen Betreibern, denen die Stadt das Dach zur Nutzung zur Verfügung stellt. Neben zehn kleinen Demonstrationsanlagen von einem kWp in Schulen gibt es eigene Anlagen mit je zehn kWp seit 2016 auf dem Kita-Neubau Schützenhofstraße 103 und seit 2010 auf dem Tennisplatz Oehmstraße 1. Ebenfalls in diesem Jahr wurde die Photovoltaikanlage für die Kita Wurzener Straße 19 errichtet, die Anfang 2019 in Betrieb gehen wird. Im ersten Halbjahr 2019 sind zwei weitere städtische Anlagen auf bestehenden Gebäuden geplant. 
Bei städtischen Neubaumaßnahmen und Dachsanierungen werden Photovoltaikanlagen in Zukunft immer dann errichtet, wenn dies möglich ist. Neben der Verschattung müssen städtebauliche Belange geprüft werden. Erhaltungssatzungen in einzelnen Gebieten sind zu beachten, auch denkmalschutzrechtliche Genehmigungen können erforderlich werden. 
„Wir wollen auch externen Anbietern, wie zum Beispiel Bürgerenergiegenossenschaften, die Möglichkeit geben, Solaranlagen auf kommunalen Dächern zu betreiben. Aktuell haben wir deshalb die Ausschreibung für die Errichtung von Solaranlagen auf weiteren fünf kommunalen Dächern an externe Dritte auf den Weg gebracht“, so der Baubürgermeister. 

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