Di, 12.12.2017 , 18:01 Uhr

Platzmangel an Schulen - Stockende Entwicklung in Dresden Nord

Dresden – Die Grund- und Oberschulen in den Stadtteilen Klotzsche und Hellerau, aber auch in Weixdorf können sich vor Kindern nicht mehr retten. Die Bevölkerungsentwicklung im Dresdner Norden geht immer weiter nach oben. Dies stellt Bürger und Stadt vor großen Herausforderungen.

Im Dresdner Norden tut sich was! Das ist das Fazit der 2. Ideenwerkstatt mit Bürgerinnen und Bürgern aus dem Dresdner Norden, die am 4. November 2017 im Gemeindezentrum Klotzsche stattgefunden hat. Rund 100 Teilnehmer/-innen, davon ein Drittel Kinder und Jugendliche, waren der Einladung der Stadtteilrunde Nord gefolgt. Unter dem Titel „Pimp dein Umfeld –  Ideenwerkstatt zum Aufwachsen im Dresdner Norden“ wurden aktuelle Probleme besprochen, Ideen entwickelt und Wünsche aufgenommen. Eine wichtige Erkenntnis aus der Ideenwerkstatt ist: Die Bevölkerung im Dresdner Norden wächst dynamisch, nur die Infrastruktur wächst nicht mit. Das führt aktuell und in naher Zukunft zu einigen Problemen und Herausforderungen. Daraus ergeben sich Aufgaben, die nur gemeinsam durch ein aktives und offenes Miteinander von Bürgern und Verantwortlichen gestaltet und gelöst werden können.

Bereits seit mehreren Jahren vernachlässigt der Schulnetzplan den Dresdner Norden. Die tatsächlichen Schülerzahlen übertreffen stets die vom Schulverwaltungsamt prognostizierten Zahlen. Das hat weitreichende Folgen. Zum einen müssen Kinder, die innerhalb ihres Ortsteils keinen Schulplatz bekommen, lange Schulwege hinnehmen. Um auf Missstände bei den zuständigen Behörden aufmerksam zu machen, haben sich die Elternvertreter der sechs Grundschulen in Klotzsche, Hellerau, Langebrück und Weixdorf im Schuljahr 2014/15 vernetzt. Im Schuljahr 2016/17 sind die Elternvertreter der Oberschule Weixdorf, der 82. Oberschule und des Gymnasiums Klotzsche hinzugekommen. Gemeinsam agieren die Elternvertreter unter dem Begriff „Elternrat Dresden-Nord“.

Der aktuelle Entwurf des Schulnetzplanes berücksichtigt einmal mehr nicht die aktuelle Schülerzahl-Entwicklung im Dresdner Norden. Nach wie vor reichen die Schulplätze in den Grundschulen, Oberschulen bzw. am Gymnasium nicht aus. Als Beispiel seien die Anmeldezahlen für Schulanfänger im kommenden Schuljahr 2018/2019 in den Stadtteilen Klotzsche und Hellerau genannt: Aktuell (Stand November 2017) sind 245 Kinder an den vier Grundschulen angemeldet, prognostiziert waren 199. Und auch in der Weixdorfer Grundschule reichen die Plätze nicht aus (Prognose: 66 Schüler; Anmeldungen: 80 Schüler). Deshalb hat der „Elternrat Dresden-Nord“ Stellungnahmen an das Schulverwaltungsamt, die Stadtratsmitglieder aus dem Dresdner Norden, die Ortsbeiräte sowie den Kreiselternrat versandt. In den Ortsbeiratssitzungen in Klotzsche, Langebrück und Weixdorf konnten sich die Elternvertreter Mitte Oktober Gehör verschaffen. Die Eltern-Aktivitäten haben zudem zu einer Einladung zum Gespräch in der nicht-öffentlichen Sitzung des Bildungsausschusses des Stadtrates geführt.

Vor allem für ältere Kinder und Jugendliche fehlt es im Dresdner Norden an öffentlich-zugänglichen Treffpunkten sowie an Spiel- und Sportmöglichkeiten in der Freizeit. Dies hat in 2016 eine Befragung der Mitarbeiter/-innen der Mobilen Jugendarbeit Dresden Nord (Mobils) ergeben. Insbesondere wurde der Wunsch nach einem Skateplatz geäußert, da sich die nächste Skatemöglichkeit im Zentrum der Stadt befindet. Die Fläche für den Skateplatz sollte eine Mindestfläche von 600m², einen Mindestabstand von 100 Metern zum nächsten bewohnten Grundstück und im Idealfall einen asphaltierten Untergrund aufweisen.

Ein aktuelles Projekt der Initiative „Gemeinsam Verantwortung tragen“ ist der Aufbau eines Blogs für den Dresdner Norden. Unter www.klotzsche-blog.de wird aktuell über das Leben und Geschehen in den nördlichen Stadtteilen informiert und zum Austausch aller Akteure angeregt. Der Klotzsche-Blog ist ein nichtkommerzielles und ehrenamtliches Gemeinschaftsprojekt, bei dem jeder mitmachen kann. Er soll die Vernetzung des bürgerschaftlichen Engagements fördern. Auf der Internetseite sollen so viele Informationen wie möglich zusammenlaufen. Jeder ist eingeladen, selbst aktiv zu werden, Artikel zu schreiben, Teil des Redaktionsteams zu werden, Termine zuzusenden und das Projekt weiterzuentwickeln.

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