Di, 12.03.2024 , 10:47 Uhr

Das Kultusministerium Sachsen plant ein KI-Tool für Schulen, während Gewerkschaften und Schülerorganisationen mehr Unterstützung fordern.

Neues KI-Tool für sächsische Schulen in Planung

Sachsen - Das sächsische Kultusministerium forciert den Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) an Schulen. Noch vor Beginn des Schuljahres 2024/2025 solle den Lehrkräften ein neues KI-Tool zur Verfügung gestellt werden, teilte das Ministerium mit. Das Tool solle zunächst bei der Erstellung von Texten, später auch von Bildern unterstützen.

So könnten Aufgaben mittels KI generiert werden, was die Unterrichtsvorbereitung, -durchführung und -nachbereitung erleichtere. «In Vorbereitung sind auch Fortbildungen für Lehrkräfte, um die Einführung des Tools zu unterstützen», hieß es weiter. Das neue KI-Tool sei aktuell noch in Arbeit. Zu klären seien unter anderem Fragen zur konkreten technischen Umsetzung, zur Finanzierung und zu datenschutzrechtlichen Anforderungen, teilte das Ministerium mit. 

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) kritisierte, dass klare Angebote, welche datenschutzkonformen Plattformen von Schulen genutzt werden könnten, im Moment fehlten.

«Lehrkräfte und Schulen müssen sich selbst darum kümmern und tragen im Zweifel auch das Risiko»

sagte Burkhard Naumann, Landesvorsitzender der GEW Sachsen.

Herausforderungen der Digitalisierung auf die Lehrkräfte abzuschieben, lehnt Naumann ab: «Die Politik muss ebenfalls ihre Hausaufgaben machen und die richtigen Rahmenbedingungen dafür schaffen». Hindernisse seien weiterhin veraltete Lehrpläne, überlastete Lehrkräfte und eine mangelhafte technische Ausstattung der Schulen. 

Auch der Landesschülerrat Sachsen (LSR) sieht mit Blick auf die Digitalisierung sächsischer Schulen Handlungsbedarf. Er fordert eine Eins-zu-eins-Ausstattung aller sächsischen Schülerinnen und Schüler mit geeigneten Endgeräten. Schüler und Lehrkräfte müssten lernen, mit den Möglichkeiten und Risiken umzugehen, die sich aus KI ergeben. Nur so könne man Ergebnisse einschätzen und kritisch hinterfragen. (dpa)

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