Fr, 29.04.2022 , 16:20 Uhr

Polizei bereitet sich auf Aufmarsch von Rechtsextremen in Zwickau vor

Zwickau- Mit Blick auf einen Aufzug der rechtsextremen Splitterpartei III. Weg am 1. Mai in Zwickau bereitet sich die Polizei auf einen umfangreichen Einsatz vor. Die Partei werbe seit Monaten überregional für die Demonstration, so dass mit mehr als 500 Teilnehmern gerechnet werde - auch aus Süddeutschland und Thüringen, sagte Polizeipräsident Lutz Rodig am Donnerstag. Es gebe Anzeichen, dass unter den Demonstranten auch zahlreiche gewaltbereite sein könnten. Zugleich ist in der Stadt ein breiter Gegenprotest geplant. Die Polizei rechnet damit, dass dazu auch mindestens 300 Linksextreme aus Leipzig, Dresden, Chemnitz und Thüringen anreisen werden. Ziel sei es zu verhindern, dass beide Lager zusammentreffen, sagte Rodig. 

Doch werden sie an einigen Stellen in Hör- und Sichtweite geraten. Auch sei davon auszugehen, dass Gegendemonstranten versuchen werden, die Route des III. Weges zu blockieren. Ein besonderes Augenmerk lege die Polizei auf den Schutz sensibler Orte wie die Gedenkstätte der NSU-Opfer, Kultur- und Asyleinrichtungen. Laut Landratsamt wurden zudem strenge Auflagen ausgesprochen. Bereits in vergangenen Jahren hatte es am 1. Mai in Südwestsachsen Aufmärsche von Rechtsextremen gegeben und war es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen gekommen. Voriges Jahr waren in Zwickau alle Versammlungen am Maifeiertag wegen Sicherheitsbedenken und der Sorge vor einem «nicht beherrschbaren Corona-Infektionsgeschehen» untersagt worden. Daraufhin war der III. Weg nach Plauen ausgewichen. Dort hatte das Oberverwaltungsgericht eine Demonstration mit maximal 25 Teilnehmern aus der Region für zulässig erklärt. (dpa)

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