Di, 03.09.2019 , 12:38 Uhr

Premiere des Dresdner Opernballs in St. Petersburg

Dresden - Zum ersten Mal fand jetzt der Dresdner Opernball in St. Petersburg statt. Der Abend im Michailowski-Theater wurde moderiert von der ehemaligen Miss Universe Oxana Fedorova und Schauspieler Tom Wlaschiha. Hollywoodgröße Armin Mueller-Stahl und Eiskunstlauflegende Katarina Witt erhielten Ehrenpreise, zwei Meissner Willkommensschlüssel aus Porzellan. Der Ball soll auch in den kommenden fünf Jahren stattfinden, das nächste Mal am 5.9.2020.

Nach der Begrüßung durch den russischen Präsidenten Wladimir Putin per Videobotschaft erlebte das Publikum des Petersburger Michailowski-Theaters eine glänzende Vorstellung der stärksten gegenwärtig zu hörenden Opernstimmen: Albina Shagimuratova glitt bei Rimsky-Korsakov mühelos in die höchsten Sopranebenen, Nadja Michael fügte eine atemberaubende Bühnenpräsenz hinzu, Stephen Goulds Timbre trug Wagners „In einem fernen Land“ aus Lohengrin weit in die pittoresken Ränge des Theaters und der ausgezeichnete Bariton Vasily Ladyuk berührte mit einer Arie aus Tschaikowskys Pique Dame. Mit der Primaballerina Alexandra Timofeeva war ein äußerst graziler Schwan von Saint-Saens zu sehen. Ein nachhallender Höhepunkt des Galaprogramms dürfte auch der Auftritt des Chors des Michailowski-Theaters gewesen sein, der mit Borodins Polowetzer Tänzen aus der Oper „Fürst Igor“ ein an Intensität nicht zu übertreffendes Klangerlebnis zündete. Dazu trug maßgeblich auch das Dirigat von Stardirigent Massimo Zanetti am Pult des Michailowski-Orchesters bei. Modern wurde es mit der Jazzlegende Igor Butman auf dem Sopransaxophon. Gemeinsam mit seiner Big Band war er im späteren Verlauf des Abends nochmals zu hören.

Weitere Höhepunkte des Abends waren die Verleihung der Ehrenpreise, zweier Meissner Willkommensschlüssel aus Porzellan und eines Dresdner St. Georg Ordens. Einen MEISSEN Preis erhielt die Hollywoodgröße Armin Mueller-Stahl, der in seiner Dankesrede über seine eigenen russischen Wurzeln sprach und eindringlich daran gemahnte, dass „Nie wieder Krieg“ die entscheidende Botschaft sei, die auch mit der Universalsprache der Kultur über alle Grenzen hinweg transportierbar, weil verständlich sei. Die Eiskunstlauflegende und zweifache Olympiasiegerin Katarina Witt erhielt ihre Auszeichnung aus den Händen ihres russischen Kollegen und Olympiasiegers Jewgeni Pluschenko. Der weltbekannte Dirigent Yuri Temirkanov wurde mit dem Dresdner St. Georg Orden geehrt.

Die streng choreographierte Balleröffnung durch 120 Debütantinnen und Debütanten in der Philharmonic Hall indessen krönte das Galadinners durch Studenten der St. Petersburger Kadettenschule Suworow in ihrer Uniform mit ihren weiß gewandeten Damen der Petersburger Kunstschule. Zuvor hatten 15 Debütantenpaare des 14. Dresdner SemperOpernballs in ihren diesjährigen Ballkleidern mit ihrer Formation einen Gruß aus Dresden, jeweils unter Anleitung der Dresdner Tanzschule Lax übermittelt. Schließlich tanzten die Gäste auf der Bühne der Philharmonic Hall zu den Streicherklängen der sich aus Mitgliedern der Sächsischen Staatskapelle formierten Semper Strings bis in die späte Nacht hinein.

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