Fr, 11.01.2019 , 16:12 Uhr

Promenadenring im Bauausschuss vorerst gescheitert

Dresden - Der Promenandenring rund um die Dresdner Altstadt ist im Bauausschuss vorerst gescheitert. Der westliche Abschnitt ist bereits fertig gestellt, nun geht es um den Pirnaischen Platz. Das Projekt konnte nicht die Mehrheit erlangen.

In der gestrigen Sitzung des Ausschuss Stadtentwicklung Bau und Verkehr haben Bürgerfraktion, CDU und FDP die Vorlage V2607/18 abgelehnt und damit die Vorplanung für die Abschnitte Promenadenring Süd und Ost sowie die Realisierung des 1. Bauabschnittes Ost gestoppt. Thomas Löser, Sprecher für Stadtentwicklung Bau der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Dresdner Stadtrat, erklärt dazu: „In der finalen Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung und Bau haben Bürgerfraktion, CDU und FDP die weitere Planung und Realisierung des Promenadenringes Ost und Süd verhindert. Die Planungen für mehr Bäume und eine höhere Aufenthaltsqualität in der Innenstadt auf den letzten Zentimetern alternativlos zu kippen, macht mich fassungslos und hat nichts mit verantwortungsvoller Politik für die Stadt Dresden zu tun. Seit Jahren kommen die Umfragen unter der Dresdner Bürgerschaft zu dem Ergebnis, dass sich die Menschen mehr Bäume, Bänke und Freiflächen in der Innenstadt wünschen. Gerade im letzten Sommer ist vielen Dresdnerinnen und Dresdnern klar geworden, dass der Klimawandel auch um Dresden keinen Bogen macht und wir vor allem im Stadtzentrum dringend mehr Grün brauchen.“ Ein so wichtiges Projekt zur Aufwertung der Innenstadt zu verhindern, wie der Bau des Promenadenrings Abschnitt Süd, nur weil Stadtrat Blümel gefühlt die Verlegung einer Zufahrt nicht zusagt, zeigt, dass Blümel, FDP und die CDU die Zeichen der Zeit nicht verstanden haben und weiter ihrer Betonpolitik aus dem letzten Jahrhundert anhängen. Löser abschließend: „Entgegen ihrer Verlautbarungen zu „Sachpolitik“, besteht offensichtlich das politische Programm der Fraktionen von CDU, Bürgerfraktion und FDP ausschließlich im Kippen von RGR-Beschlüssen wie der „autofreien Augustusbrücke“ und die Verhinderungen von wichtigen städtischen Projekten wie dem Bau des Promenadenringes.“ Die Grüne Fraktion setzt sich seit Jahren für den Bau eines geschlossenen Promenadenringes um die Innenstadt ein, hat die entsprechenden Gelder in die letzten Haushalte eingestellt und wird weiter für dieses wichtige Projekt kämpfen.

Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain äußert sich wie folgt: Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain: "Wir bedauern sehr, dass der Ausschuss für Stadtentwicklung, Bau, Verkehr
und Liegenschaften den Bau des Promenadenrings in den Abschnitten zwischen Seestraße und Schulgasse sowie zwischen Kreuzstraße und Wilsdruffer Straße abgelehnt hat. Der nicht endende Sommer im vergangenen Jahr zeigte auch die damit einhergehenden Begleiterscheinungen auf. Viele Bürgerinnen und Bürger litten unter der Überhitzung der Stadt und forderten neue Grünflächen und Baumpflanzungen. Der Promenadenring soll sich als grünes Band mit hoher Aufenthaltsqualität um die Altstadt herumziehen. Zahlreiche neue großkronige Bäume sollen einen schattigen Ring zum Spazieren oder zum Verweilen bilden. Im Rahmen des Stadtumbaus Westlicher Innenstadtrand fiel der Startschuss für die Neugestaltung und Aufwertung des Westlichen Promenadenringes. Vom Dippoldiswalder bis zum Postplatz entstehen nicht nur neue Wohnungen. Wohnen in der Stadt erfordert auch neue, qualitätsvolle Freiflächen, Grünangebote und Brunnen. Die Umsetzung erfolgt in fünf Bauabschnitten bis 2022. Die Baukosten liegen bei rund 5 Mio. Euro. Die Stadtplanung konnte bisher Fördermittel von rund 3,5 Mio. Euro ausreichen. Die ersten beiden Bauabschnitte sind im Frühjahr 2019 fertiggestellt. In diesem Jahr wollten wir mit der Umgestaltung des Pirnaischen Platzes fortfahren. Der Pirnaische Platz wird von zahlreichen Dresdnerinnen und Dresdnern und Gästen täglich frequentiert. Sie kommen dort an oder steigen um, oder sie nutzen den neuen MOBIpunkt. Der Pirnaische Platz wird in seinem jetzigen ungepflegten Zustand seiner Funktion als zentralem Ankunfts- und Umsteigepunkt für den ÖPNV nicht gerecht. Das wollen wir ändern. Wir werden jetzt prüfen, wie wir die Planung für die beiden Abschnitte des Promenadenrings modifizieren können und dann eine neue Vorlage in den Stadtrat einbringen."

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