Di, 04.04.2017 , 18:30 Uhr

Quo Vadis Sächsische Exportwirtschaft?

Chemnitz – Im vergangenen Jahr verkauften sächsische Unternehmen Waren im Wert von 37 Milliarden Euro in alle Welt. Dies ist das zweitbeste Ergebnis seit 1990. Jeder dritte Euro der Wirtschaft im Freistaat wird im Export verdient. Besonderen Stellenwert hat dabei der Kraftfahrzeugbau mit einem Anteil von fast 50 Prozent, gefolgt vom Maschinenbau und elektrotechnischen Erzeugnissen. Allein diese Zahlen verdeutlichen die Bedeutung des internationalen Geschäfts für Sachsen.

Dementsprechend groß war auch das Interesse an der 5. Sächsischen Außenwirtschaftswoche, deren Auftakt am Montagabend in der Fußballarena in Chemnitz stattfand. Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig schwörte die mehr als einhundert Unternehmerinnen und Unternehmer auf schwierige Zeiten ein.

Die unsichere Weltlage stellt die vom Außenhandel abhängigen Betriebe vor große Herausforderungen. Der neue Präsident der USA, zweitwichtiges Exportland für Sachsen, droht mit Strafzöllen. Beim drittwichtigsten Partner – Großbritanien – ist der Austritt aus der EU beschlossene Sache. Doch gerade jetzt sei es wichtig, diese Verbindungen zu halten, so Martin Dulig.

Weiter ausgebaut werden sollen die Kontakte zu China – schon jetzt mit 15 Prozent Exportland Nr. 1 für Sachsen. Darum hatte man zum Auftakt der Außenwirtschaftswoche auch Ex-Bundesminister Rudolph Scharping eingeladen, der als ausgezeichneter China-Kenner gilt. Er plädierte für einen „mutigen Realismus“, der sich frühzeitig auf Veränderungen in der Welt einstellt.

Insgesamt versucht die Politik dafür zu sorgen, dass sich die Wirtschaft im Außenhandel breiter als bisher aufstellt – auch, um eine zu hohe Abhängigkeit vom Automobilbau zu verhindern.

Um sächsische Unternehmen im Export zu unterstützen, hat die Außenwirtschaftsinitiative Sachsen (AWIS) eine Internationalisierungsoffensive gestartet. In Zusammenarbeit mit den regionalen Industrie- und Handelskammern finden dazu in den kommenden Wochen Auftaktveranstaltungen statt. Zudem gibt es sogenannte „Exportscouts“, die Unternehmen individuell beraten sollen.

Die 5. Sächsische Außenwirtschaftswoche läuft noch bis zum Freitag mit verschiedenen Veranstaltungen in Dresden, Leipzig und Chemnitz.

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