Mi, 24.04.2019 , 18:14 Uhr

Reizdarm: 8.500 Leipziger betroffen

Leipzig - Diagnose Reizdarm: Die Zahl der Betroffenen in der Stadt Leipzig liegt laut dem Barmer Arztreport 2019 bei fast 8.500. Das sind rund 1,4 % der Bevölkerung. Damit liegt Leipzig über dem Bundesdurchschnitt von 1,3 Prozent.

Sachsen insgesamt ist mit rund 1,1 Prozent bundesweit fast am wenigsten betroffen. Nur Sachsen-Anhalt hat noch weniger Leidtragende. Erstaunlich ist, dass immer mehr junge Menschen in der Altersgruppe 23 bis 27 Jahre am ReizdarmsSyndrom leiden. Von 2005 bis 2017 ist die Zahl der Erkrankten in diesem Alter um 70 Prozent gestiegen. Ebenso auffällig ist, dass bei wesentlich mehr Frauen als Männern das Reizdarm-Syndrom diagnostiziert wurde. Ein möglicher Grund hierfür könnte sein, dass Frauen eher einen Arzt aufsuchen. Generell liegt die Dunkelziffer weitaus höher. Sie wird mit 16 Prozent beziffert.

Einflussfaktoren für ein Reizdarm-Syndrom können vorangegangene infektiöse Darmerkrankungen, familiär bedingte Vorbelastungen oder psychische Störungen sein. Die Symptome sind anhaltende Bauch- und Unterleibsschmerzen, Verstopfung oder Durchfall und Krämpfe einhergehend mit starken Blähungen. Um einen verlässlichen Befund zu erhalten gibt es mehrere Untersuchungen.


Der richtige Befund kann sich oft über mehrere Jahre ziehen. Das Reizdarmsyndrom ist eine Ausschlussdiagnose, Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen, wie die Laktose-Intoleranz oder die Glutenunverträglichkeit müssen ausgeschlossen werden.

Ist dann eindeutig das Reizdarmsyndrom diagnostiziert, ist es entscheident die Ursachen zu kennen. Diese liegen häufig in der Psyche.

Allerdings kann es auch vorkommen, dass die Beschwerden zuerst da waren und diese sich dann negativ auf das seelische Wohlbefinden auswirken. Ein Psychotherapeut kann bei der Aufklärung helfen. Doch egal, was zuerst da war, Selbstachtsamkeit sollte in jedem Fall Berücksichtigung finden und Stress vermieden werden. Um das Reizdarmsyndrom effektiv behandeln zu können sollte man seine Ernährung analysieren. Mit Hilfe eines Ernährungstagebuches kann man die Beschwerden in Zusammenhang mit der Nahrung setzen. Ernährungsspezailisten helfen einem dann bei der Umstellung seiner Essgewohnheiten. Diese Umstellung ist jedoch ganz individuell von den einzelnen Beschwerden und Verträglichkeiten abhängig.
Wichtig ist es, die Signale des Körpers ernst zu nehmen, ohne jedoch gleich in Panik zu verfallen.

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