Sa, 22.08.2020 , 21:15 Uhr

RESTART-19: Bendzko-Konzert für die Wissenschaft

Leipzig - Singen und Feiern für die Forschung: In Leipzig haben Wissenschaftler bei einem Konzert von Singer und Songwriter Tim Bendzko das Corona-Ansteckungsrisiko bei Großveranstaltungen in Hallen analysiert. Die Ergebnisse sollen zeigen, unter welchen Bedingungen kulturelle und sportliche Großveranstaltungen wieder möglich sein könnten.

„Nur noch kurz die Welt retten“: Für die Event- & Sportbranche könnte der Titel von Tim Bendzko an diesem Samstag wohl nicht passender gewesen sein. Denn es ist ihre Welt, die in den letzten Monaten durch Corona ordentlich ins Wanken gebracht wurde. Hoffnung soll eine am Samstag in Leipzig durchgeführte Studie sein. Ihr Name: Restart-19. Ziel ist es, unter welchen Bedingungen Großveranstaltungen wieder stattfinden könnten. Rund 1500 Teilnehmer hatten sich freiwillig dafür gemeldet.

Angst vor einer Ansteckung brauchte laut Organisatoren keiner haben. Die Studienteilnehmer mussten im Vorfeld einen Corona-Test machen. Nur wenn dieser negativ war, durfte man auch in die Arena. Außerdem war das Tragen von Masken der Klasse FFP2 pflicht.

So ausgestattet wurden drei Szenarien getestet. Zum einen ein ganz normales Konzert unter Vor-Corona-Bedingungen. Das zweite Szenario war mit einem optimierten Hygienekonzept und größerem Abstand zwischen den Studienteilnehmern. Im dritten Durchgang betrug der Mindestabstand 1,5 Meter. Die Teilnehmer hatten dazu stets einen sogenannten Tracer um den Hals getragen.

Das weltweite Medieninteresse an Restart-19 war riesengroß. Etwa 150 nationale und internationale Journalisten wollten darüber berichten, wie in Leipzig vielleicht der Grundstein für Großevents mit Zuschauern in Corona-Zeiten gelegt wird. Davon würde auch Mit-Initiator der Studie, Karsten Günther, profitieren. Er ist Geschäftsführer vom SC DHfK Handball.

Für die Studie konnten die Organisatoren den deutschen Singer- & Songwriter Tim Bendzko gewinnen. Für ihn sei es schön gewesen, endlich wieder vor Publikum auftreten zu können, sagte er. 

Während der Konzertpausen waren die Teilnehmer aufgefordert, sich ganz normal zu verhalten. Also auch auf die Toilette zu gehen oder sich einen Imbiss zu holen. Unterhaltung und Abwechslung haben dabei die Handballprofis vom SC DHfK geboten.

Die Daten der Tracer werden in den nächsten sechs Wochen ausgewertet. Ergebnisse sollen im Herbst vorliegen. Ob diese dann auch im übertragenen Sinne die Welt der gebeutelten Event- & Sportbranche retten, hängt dann natürlich auch von deren Ausgang ab.

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