Do, 29.06.2017 , 16:01 Uhr

Riskantes Überholmanöver fordert Todesopfer

Chemnitz – Pendler mussten am Donnerstag viel Zeit mitbringen, nachdem es in der Nacht auf der A4, Richtung Dresden, zu einem schweren Verkehrsunfall zwischen einem Pkw und Lkw gekommen war, der drei Männern das Leben kostete.

Wie die Polizei mitteilte, wird davon ausgegangen, dass dem Unfall ein riskantes Überholmanöver voraus ging.

Nach ersten Erkenntnissen überholte der 46-jähriger Opelfahrer kurz vor der Einfahrt zum Parkplatz „Rossauer Wald“ einen Lkw. Als er an diesem vorbei war, schwenkte der Fahrer vor dem Lkw wieder auf die rechte Fahrspur und nahm anschließend direkt die Ausfahrt zum Parkplatz. Dabei bemerkte er den in der Zufahrt stehenden Lkw Scania nicht und prallte nahezu ungebremst auf den Sattelzug.

Der Opel wurde bei der Kollision völlig zerstört. Bei dem Aufprall wurde der 46-jährige Fahrer im Autowrack eingeklemmt und zog sich schwere Verletzungen zu. Nachdem die Feuerwehr den Mann aus den Trümmern befreit hatte, wurde er direkt in ein Chemnitzer Krankenhaus gebracht. Für seine drei Beifahrer hingegen kam jede Hilfe zu spät, sie verstarben noch am Unfallort.

Warum der Lkw in der Parkplatz-Zufahrt stand, ist bislang noch unklar.

Es wird momentan jedoch davon ausgegangen, dass die 32-jährige Fahrerin aufgrund des überfüllten Parkplatzes an dieser gefährlichen Stelle hielt. Die Frau selbst zog sich bei dem Zusammenstoß leichte Verletzungen zu.

Die Fahrbahn wurde aufgrund des Unfalls zunächst voll gesperrt, sodass der Verkehr zeitweise komplett zum Erliegen kam. Und auch auf den Umleitungsstrecken zwischen den Abfahrten Frankenberg und Hainichen staute es sich.

Gegen 7.30 Uhr gab die Polizei zumindest den linken Fahrstreifen wieder frei, Pendler mussten sich jedoch aufgrund des Rückstaus den ganzen Tag auf Beeinträchtigungen im Straßenverkehr einstellen.

Um den Unfallhergang rekonstruieren zu können, zog die Polizei einen Gutachter heran.

Wie auch schon bei anderen Unfällen auf der Autobahn, wurde auch diesmal wieder keine ordentliche Rettungsgasse für die Einsatzkräfte gebildet. Dass die Verantwortlichen damit zum Teil überlebenswichtige Ersthilfemaßnahmen blockieren, ist ihnen offenbar nicht bewusst. Bei Verkehrsunfällen entscheiden oftmals wenige Minuten über Leben und Tod – das Bilden einer Rettungsgasse ist daher enorm wichtig.

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