Di, 09.08.2022 , 08:50 Uhr

Sachsens Beschäftigte fehlen häufiger als 2021

Sächsische Beschäftigte haben sich im ersten Halbjahr 2022 häufiger krank gemeldet als noch im Vorjahr. Das hat die Krankenkasse DAK ausgewertet.

Dies entspricht einem Anstieg des Krankenstandes um 0,7 Prozentpunkte auf 4,8 Prozent und damit dem höchsten Wert seit Beginn der Pandemie. Nach Angaben der DAK sei fast jeder fünfte Fehltag (19,3 Prozent) auf Erkrankungen der Atemwege zurückzuführen. Die Analyse basiere auf allen Krankschreibungen von rund 55 000 versicherten Beschäftigten.
Auf 100 Versicherte kamen demnach 861 Fehltage - 116 mehr, als im ersten Halbjahr 2021. Fehltage wegen Husten und Schnupfen haben sich mehr als verdoppelt (von 71 auf 116).

Auch coronabedingte Ausfälle stiegen an, hier liegt der Wert mit 76 Fehltagen je 100 Versicherten deutlich höher als der Bundesdurchschnitt von 64. In Zusammenhang mit dem hohen Arbeitsausfall wegen der hochansteckenden Omikron-Variante forderte DAK-Landeschefin Christine Enenkel daher die Krankschreibung per Telefon als dauerhafte Lösung.

Ebenfalls deutlich zugenommen haben die Fehltage wegen psychischer Erkrankungen. Depressionen, Stress oder Ängste führten nahezu zu einer Verdopplung der Fehlzeiten von 2011 bis 2021 (47 Prozent). Laut Enenkel werde deren Bedeutung für das Herzinfarkt-Risiko oft unterschätzt. Eine Ursache sieht die DAK im Zuge einer initiierten Forsa-Umfrage in der Kluft zwischen Leistung und Belohnung. 15 Prozent der Befragten hielten ihre Vergütung für nicht angemessen, ebenso viele erwarteten oder erfuhren eine Verschlechterung ihrer Arbeitssituation und 13 Prozent hielten die Anerkennung ihrer Chefs für zu dürftig. (mit dpa)

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