Sa, 25.03.2023 , 11:00 Uhr

Sachsens Krankenhäuser müssen sparen

Dresden - Hohe Energiekosten, steigende Lebensmittelpreise und Inflation belasten auch die Krankenhäuser im Freistaat schwer. Nun muss über größere Einsparungen nachgedacht werden.

Im täglichen Betrieb müsste über Kostensenkungen nachgedacht werden, es gebe allerdings keine Sparmaßnahmen zu Lasten der Patientinnen und Patienten, so Frank Ohi, der Kaufmännische Vorstand des Universitätsklinikums Dresden bei einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur. Der Kostendruck sei hoch, worauf man reagiere. Man suche zum Beispiel bei der Patientenverpflegung nach Äquivalenzprodukten.

"Größeres Potenzial besteht aber beim Lebensmitteleinkauf für Küche und Patientenverpflegung in der Optimierung der Beschaffungskosten. Hier gestalten wir unter anderem die Logistikaufwendungen effizienter, indem wir Bestellungen noch weiter bündeln." Ein strikter Sparkurs sei aber noch nicht angesetzt, denn für die Zukunftsfähigkeit des Hauses werde auch weiter investiert. Das Thema Einsparungen im Krankenhausbetrieb wird wieder verstärkt diskutiert, nachdem Zeitungsberichte im Januar für Aufsehen gesorgt hatten, laut denen sich ein Hamburger Klinikbetreiber rund 330.000 Euro jährliche Einsparungen erhoffte, indem gesetzlich Versicherten Margarine statt Butter serviert werden sollte. Diese Umstellung hätte im Uniklinikum Dresden ca. 50.000 Euro eingespart, allerdings sinke das Einsparpotential dieser Maßnahme gerade durch die zurückgehenden Butterpreise auch wieder.

Auch in Chemnitz und Leipzig denkt man unterdessen über Einsparmöglichkeiten nach. "Wie alle Krankenhäuser so belastet auch unser Haus die aktuelle Gemengelage von Inflation, hohen Energiepreisen, Fachkräftemangel, den derzeitigen Tarifverhandlungen und ihren finanziellen Folgen sowie dem Überwinden der Nachwirkungen der Corona-Pandemie", so eine Sprecherin des Klinikums Chemnitz. "Vor diesem Hintergrund werden wir, wie alle Krankenhäuser, Unterstützung brauchen und zugleich selbst das Sparpotenzial im Haus identifizieren. In diesem Prozess befinden wir uns gerade."  Am Ende würden die Maßnahmen ausgewählt, die am sinnvollsten und geeignetsten erscheinen. "Die aktuelle Energiekrise trifft alle gleichermaßen und natürlich ist das Gebot der Stunde sorgfältig mit Ressourcen umzugehen", sagte die Sprecherin des Klinikums Sankt Georg in Leipzig, Manuela Powollik. "Seitens unserer Geschäftsführung gibt es aber keine Anweisung, am Service im Hinblick auf die Speisenversorgung, die Hygiene und die Reinigung gegenüber unseren Patienten zu sparen." (mit dpa)

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