Mi, 01.07.2020 , 16:18 Uhr

Semperoper kommt zurück mit "Semper Essenz"

Dresden - Unter den coronabedingten Veranstaltungsverboten und Abstandsregeln haben viele Kultureinrichtungen und Schauspielhäuser gelitten. Nachdem umfangreiche Hygienekonzepte erarbeitet wurden, können viele Einrichtungen wieder öffnen. Auch die Semperoper hat ihre Spielzeit für 2020/21 angekündigt - natürlich nicht wie geplant.

Die Semperoper startet in die neue Saison - trotz der Coronazeit. Ab dem 29. August werden wieder fast täglich Opern, Konzerte und Ballett aufgeführt - natürlich mit einigen Anpassungen.

Peter Theiler, Intendant der Semperoper erklärt, es sei ein modifizierter Spielplan mit auf 90 Minuten gekürzte Vorstellungen. Dabei werden Hygienebedingungen eingehalten, wie bspw. ein Abstand zwischen Schauspielern, Tänzern und einem Limit von 330 Zuschauer*innen. Es soll aber die gleiche hochwertige Qualität wie immer geboten werden, ergänzt der Intendant. 

Die Stücke werden kleiner, vor allem im zeitlichen Umfang. In 90 Minuten werden die Aufführungen, darunter 'Der Barbier von Sevilla', 'Die Entführung aus dem Serail' und 'Tosca' auf Kernszenen und wichtigste musikalische Nummern reduziert, sowie die Übergänge angepasst. Was sich erstmal nicht mehr nach den klassischen Opern anhört, hat im Test gut funktioniert.

"Es hat sich in den Vorbereitungen erwiesen, dass in den meisten Werken 1,5 Stunden ausreichen, um das wesentliche [...] musikalisch zu präsentieren, sagt Chefdramaturg Johann Casimir Eule. Auch die Reduzierung der Plätze auf circa ein Viertel hat dem Erlebnis nicht geschadet - das Gefühl war das gleiche wie in einem vollen Saal, beschreibt er.

Die Reduzierung der Plätze hat einen Nachteil für die Besucher: Wer bereits Karten erworben hat, muss diese zurückgeben und für den modifizierten Spielplan neue erwerben. Auch, wenn die Karten damit begehrter werden, bleibt das Preisniveau bestehen. Damit erziele man nicht die gewohnten Umsätze, aber alle Beiteiligten freuen sich, die Saison überhaupt durchführen zu können, so der Intendant. Außerdem sei man auch auf Lockerungen, bzw. Verschärfungen der Corona-Regeln vorbereitet.

Es gibt einen Vorlauf von zwei bis drei Wochen, so Peter Theiler, um Stücke entsprechend neuer Regularien anzupassen. 

Sollte ab November der Spielbetrieb unter normalen Bedingungen wieder möglich sein, kommen die in der vergangenen Spielzeit abgesagten Premieren »Don Carlo« und »Wie werde ich reich und glücklich?« noch in der Spielzeit 2020/21 zur Aufführung. Die für Oktober geplante Premiere von Udo Zimmermanns Kammeroper »Weiße Rose« in der Inszenierung von Stephan Grögler verschiebt sich auf den 9. November. Sollte die Vorstellung nicht wie geplant in Semper Zwei stattfinden können, wird das Werk im Rahmen von »Semper Essenz« auf der Bühne der Semperoper zu erleben sein. Die Neuproduktionen von »Die andere Frau«, »Guillaume Tell/Wilhelm Tell« und »Madama Butterfly« sind für die Saison 2021/22 avisiert. Alle anderen Premierentermine bleiben wie bereits im Jahresheft 2020/21 veröffentlicht unverändert. Das weitere Programm der kommenden Spielzeit ab November 2020 wird sukzessive bekanntgegeben.

Vorerst finden Sie den Ersatzspielplan unter: http://www.semperoper.de/semper-essenz

Der Kartenverkauf für den Ersatzspielplan beginnt am 7. Juli 2020 um 10 Uhr. Die Karten können schriftlich oder online unter semperoper.de bestellt werden.

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