Mo, 02.10.2017 , 17:22 Uhr

Silberner Delfin geht nach Meißen

Dresden – Einen Cannes Corporate Media & TV Awards hat „Ein Schatz nicht von Gold – Benno von Meißen, Sachsens erster Heiliger“ abgeräumt. Der Werbeclip für die Ausstellung auf der Albrechtsburg wurde aus fast 1.000 internationalen Einreichungen ausgewählt.

Die Cannes Corporate Media & TV Awards werden 2017 zum achten Mal verliehen und prämieren jedes Jahr die weltbesten Wirtschaftsfilme, Online-Medien und TV-Produktionen in einem der bedeutendsten Filmzentren der Welt: Cannes, Frankreich. Es ist das einzige Festival für Wirtschaftsfilme in Cannes, der legendären Stadt der Spiel- und Werbefilme.  Der Film wurde aus fast 1.000 internationalen Einreichungen für einen einen Silbernen Delphin in der Kategorie „Werbefilm Marketing B2C“ ausgewählt. Der Werbeclip ist in Zusammenarbeit der Marketingabteilung der staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen gGmbH (SBG) mit der Produktionsfirma Biermann-Jung und Editor und Kameramann Richard Krause entstanden und wurde zum Reformationsjahr für Sachsen durch den Tourismusplan des Sächsischen Ministeriums für Wirtschaft und Arbeit (SMWA) gefördert. Die besondere Auszeichnung unterstreicht die Bedeutung von Film als eines der wichtigsten Online-Marketinginstrumente in der Marketingstrategie Schlösserland Sachsen

Film ist eines der wichtigsten online-Kommunikationsinstrumente

Ulrike Peter ist Leiterin des Bereiches Marketing bei SBG, unter ihrer Leitung wurde der Clip beauftragt und produziert. Sie erklärt den strategischen Einsatz von Filmen im modernen Kulturmarketing:

„Film ist für mich eines der wichtigsten Online-Marketinginstrumente. In den Sozialen Netzwerken und generell im Netz kann ein hochwertiger und unterhaltsam verpackter Werbetrailer mit Abstand die größte Nachhaltigkeit und effektivste Reichweite erzeugen. Die unmittelbare Ansprache aller Sinne mit fesselnden und packenden Bildern erweckt Neugier und Interesse beim Zuschauer. Das zeigen uns die Zugriffe auf den Film. Die Landingpage ist eng an unsere Youtube- und Facebook Kanäle gekoppelt. Den Film haben wir hier während der Ausstellungsdauer vielfach beworben und gezeigt – immer verbunden mit neuem, spannenden Content und Anreizen, beispielsweise einem Benno-Quizz. Wir versuchen, jüngere und netzaffine Menschen zu erreichen, die ihren Medienkonsum mehr und mehr komplett auf das (mobile) Internet verlagern. So ist es uns gelungen, Aufmerksamkeit für das spezielle Ausstellungsthema zum Reformationsjahr zu gewinnen. Bildsprache, Kamera und Musik liefern im Trailer zu Benno von Meißen diese besondere emotionale Ebene. Die internationale Auszeichnung für den Film in Cannes ist für uns eine schöne Bestätigung und Ermutigung konsequent weiter auf dieses Medium im Marketing-Mix zu setzen.“

Spezialisiert auf emotionale Inszenierung historischer Stoffe

Die Regisseurin und Produzentin Kathleen Biermann-Jung nahm den Preis am Donnerstag-Abend in Cannes entgegen und war überglücklich: „Wir konnten im Laufe der vergangenen Jahre bereits mit einigen Umsetzungen historischer Themen in der Werbung auf uns aufmerksam machen. Unsere Messlatte lag bei Benno nun noch höher. Wir wollten einen Imagetrailer erstellen, der die Figur des Benno mystisch erscheinen lässt, den Geist der Zeit widerspiegelt und natürlich Lust auf die Ausstellung macht. Ohne Zweifel liegt dabei die Basis des Erfolgs in unserem spezialisierten Team aus Theater- und Filmschaffenden, wo jeder mit hohen Ansprüchen und gleichviel Engagement an Projekte herangeht. Umso mehr freuen wir uns, dass der Film bei dem internationalen Filmfestival in Cannes ausgezeichnet wurde.“

Wohliges Schauern, wie bei Grimms Märchen

Ebenfalls an der Entstehung des Filmes beteiligt war der Editor und Kameramann Richard Krause. Mit Blick auf die erfolgreiche Produktion des Clips sagt er: „Eine mystische Person aus einer längst vergangenen Zeit – solch ein Thema lässt das Herz eines jeden Filmemachers höher schlagen. Ich wollte mit dem Imagetrailer „Benno von Meißen – Sachsen erster Heiliger“ das wohlige Schauern erzeugen, das ich als Kind hatte, wenn mir Grimms Märchen erzählt wurden, wenn die Augen nur knapp über der Bettdecke herauslugten. Wenn ich mir einen Geruch vorstellte, den der Spot verströmt, dann sollte es modrig alt, aber auch nach frischem Gras riechen.

Mit einem wirklich großartigem Team – allen voran Kathleen und Andreas Biermann-Jung – konnte ich diese Vision nicht nur umsetzen, sondern mich auch wie ein Kind im Spielzeugladen fühlen, der einfach seine Ideen verwirklichen darf. Aber auch der Mut vom Schlösserland Sachsen als Auftraggeber, auch drastische und möglicherweise verstörende Szenen zu zeigen und an deren Wirkung zu glauben, verdient dabei höchsten Respekt und Dank.

Es macht mich wirklich glücklich, dass die Mühe aller Beteiligten mit dem Preis des internationalen Filmfestivals in Cannes belohnt wird. Und übrigens: einen Darsteller vor laufender Kamera zu erschlagen und in der Mittagspause zu verspeisen, war für mich auch eine neue Erfahrung. Um etwaige Missverständnisse vorzubeugen – ich spreche vom Fisch.“

„Ein Schatz nicht von Gold!“ – die Ausstellung

Zum ersten Mal präsentiert seit Mai 2017 eine kulturhistorische Ausstellung auf der Albrechtsburg Meissen die symbolträchtige Rolle, die Bischof Benno von Meißen und seine Heiligsprechung in den vergangenen Jahrhunderten spielten. Zur Reformationszeit zählten seine Reliquien zum kostbarsten Schatz der Meißner Bischofskirche. Im Gegensatz zum Großteil des mittelalterlichen Domschatzes, konnte er in die Gegenwart gerettet werden. Darum gelten die Reliquien heute als ein Schatz, der mehr ist als Gold und Silber.

Skulpturen, Gemälde, geistliche Gewänder und prächtige Handschriften erzählen in der Ausstellung authentische Geschichten von Glanz, Glaube und Macht. Mit innovativen Medien und historischen Zeugnissen werden zugleich faszinierende Einblicke in die immateriellen Schätze der Kirche sowie in Alltag und Frömmigkeit der Zeit gegeben.

Durch offensives und nachhaltiges Marketing soll die Ausstellung deutschlandweit die Geschichte des ersten sächsischen Heiligen, aber vor allem auch die Geschichte seines Mythos in den Jahrhunderten nach seinem Wirken vermittelt werden. Die überregionale Besucherentwicklung verläuft entsprechend positiv. Beispielsweise mit einer Steigerungsrate von mehr als 50 % bei den Gruppentickets im Vergleich zum Vorjahr. Dies ist auch der sehr fruchtbaren und frühzeitig initiierten Marketingkooperation mit dem kirchlichen Reiseveranstalter »ReiseMission« aus Leipzig zu verdanken, flankiert von Presseterminen und Pressereisen mit Bloggern und Journalisten u. a. im Kooperation mit DMG und TMGS.

Die Ausstellung ist noch bis zum 5. November 2017 geöffnet.

Quelle: Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen

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