Do, 17.12.2020 , 18:40 Uhr

Covid-19: So arbeitet die Intensivstation im Klinikum St. Georg

Sachsen/Leipzig - Seit Wochen steigt die Zahl der Corona-Patienten, die im Krankenhaus behandelt werden müssen, immer weiter an. Und das hat mitunter auch schwerwiegende Folgen: In den Dresdner Kliniken zum Beispiel sind derzeit keine Intensiv-Betten für Covid-19-Patienten mehr frei. Wie es aktuell in den Krankenhäusern und auf Intensivstationen aussehen kann, und welche Belastung das für die Mitarbeiter bedeutet, zeigen wir Ihnen am Beispiel St. Georg Klinikum in Leipzig.

Die Zahlen steigen und steigen: Immer häufiger müssen Covid-19-Patienten im Krankenhaus behandelt werden, manche von ihnen auch auf der Intensivstation. Nicht nur die Kliniken in Sachsen kommen aktuell an ihre Belastungsgrenzen, auch für die Pfleger ist die Behandlung von Covid-19-Patienten eine enorme Herausforderung - sowohl physisch, als auch psychisch. Das berichtet Enrico Balder vom Leipziger St. Georg Klinikum.

Sterberisiko bei Alten um ein Vielfaches höher

Im St. Georg Klinikum gibt es 71 Betten, die nur für Corona-Patienten zur Verfügung stehen. Dazu zählen zehn Intensivplätze. Die Auslastung liegt aktuell bei etwa 90 Prozent. Behandelt werden nicht nur, aber überwiegend ältere Patienten. Das Risiko im hohen Alter auch an den Folgen der Covid-Erkrankung zu sterben, ist um ein Vielfaches höher als bei Jüngeren, sagt der Chefarzt der Infektiologie am Klinikum St. Georg, Prof. Dr Christoph Lübbert.

Wer nicht an den Folgen des Virus stirbt, dem bleiben möglicherweise trotzdem mehrere Wochen auf der Intensivstation nicht erspart. Es gilt: je länger Patienten beatmet werden, desto länger ist auch die Entwöhnungsphase. Auch Folgeerkrankungen können auftreten, die einen längeren Aufenthalt auf der Intensivstation notwendig machen.

Nach Weihnachten könnten Corona-Fälle wieder ansteigen

Hinsichtlich der Fallzahlen könnte es - trotz des zweiten Lockdowns - zu einem Anstieg in der zweiten Januarhälfte kommen, befürchtet der Oberarzt der Infektiologie, Dr. Nils Kellner. Als Grund nennt er das bevorstehende Weihnachtsfest und appelliert gleichzeitig an die Bevölkerung.

Auch wenn viele Krankenhäuser aktuell an ihre Belastungsgrenze sind, so sei die Notfallversorgung jederzeit sichergestellt, heißt es von den Kliniken. Um die Behandlung von Covid-19-Patienten weiterhin zu schaffen, werden oft auch alle verschiebbaren Operationen und Eingriffe abgesagt. Das gilt auch für das St. Georg in Leipzig.

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