Mi, 06.05.2020 , 17:56 Uhr

So steht es um den Tourismus am Zwenkauer See

Leipzig - Der Zwenkauer See südlich von Leipzig: mit fast 10 Quadratkilometern Fläche ist er der größte See des Leipziger Neuseenlands. Er feiert in diesen Tagen seinen fünften Geburtstag. Denn am 9. Mai 2015 wurde er für die touristische Nutzung freigegeben. Seitdem ist in diesem Bereich viel passiert.

Neben dem Revierhafen und seinen mehr als 200 Bootsstellplätzen gibt es am Südhafen für Touristen die Tauchbasis am Zwenkauer See. Sie existiert seit rund 4 Jahren. In dieser Zeit hat Inhaber Robert Lange einiges in Bewegung gesetzt, um ein attraktives Angebot zu schaffen, so hat er unter anderem ein Tauchwrack im See versenkt. Trotzdem hat er noch Dinge die ihn ausbremsen und zur Lösung anstehen. "Ich persönlich wünsche mir, dass wir eine langfristige Lösung haben, um hier Tauchkurse anzubieten. Aus touristischer Sicht wünsche ich mir mehr Angebote, zum Beispiel der angedachte Campingplatz am Nordufer", sagt Lange.

Kritik kommt auch vom Betreiber des Restaurants "Zum Türkenloius" und des Cafés "Sibylla Augusta", Günter Bauer. Zwischen beiden Häusern wollte er in der Sommersaison ein abgerundetes Gastronomiekonzept umsetzen.

"Wir haben bei der Stadt einen Antrag gestellt, einen Imbiss hier aufzustellen. Sie fordert allerdings mehr als 30 Euro pro Quadratmeter und Monat", sagt Bauer. Er vergleicht: "Wenn ich mir eine Luxusvilla an der Außenalster in Hamburg miete, da bezahle ich mit Sicherheit keine 30 Euro pro Quadratmeter - aber am Kap Zwenkau, unter freiem Himmel, da ist das so." Er hätte sich stattdessen einen größeren Kooperationswillen und gemeinsame Ziele mit der Stadt gewünscht. 

Kein Statement der Stadt

Grundlage für die Berechnung der mehr als 30 Euro pro Quadratmeter im Monat sind die Sondernutzungsgebühren der Stadt. Für Gunter Bauer unverständlich viel, weshalb er seinen Antrag zurückzog. Er hätte sich stattdessen ein Entgegenkommen der Stadt erwartet und das auch wegen seines finanziellen Engagements, zum Beispiel beim Musikfest am Kap.

Seitens der Stadt war übrigens niemand kurzfristig für ein Interview vor der Kamera bereit. Nichtsdestotrotz: Damit Zwenkau und der Zwenkauer See auch in Zukunft touristisch attraktiv bleiben, sollten alle Akteure an einem Strang ziehen, gemeinsame Lösungen für anstehende Probleme finden und Tourismuskonzept entwickeln und umsetzen. Der Zwenkauer See hätte es jedenfalls verdient.

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