Mi, 26.07.2017 , 10:03 Uhr

Sportakrobaten schreiben Geschichte

Dresden – Der Dresdner Tim Sebastian (Dresdner SC) und der Riesaer Michail Kraft (SC Riesa) haben am Dienstagabend in Breslau Sportgeschichte geschrieben: Die beiden sächsische Sportakrobaten haben bei den World Games das erste Gold in der Sportakrobatik für Deutschland gewonnen. Bei den 10. Weltspielen im polnischen Breslau holte das Herrenpaar den Titel vor Russland und Belgien.

Es ist die erste deutsche Medaille bei den World Games seit 1993 – und nach damals Silber das erste Mal Gold. Die World Games sind die olympischen Spiele der nichtolympischen Sportarten und finden nur alle vier Jahre statt. Das Duo gewann das Finale der besten vier Herrenpaare am Abend mit 29,310 Punkten vor Russland mit 29,090 Punkten und Belgien mit 28,550 Punkten. Das sächsische Duo, das derzeit die erfolgreichste deutsche Formation ist, hatte bereits mit den Ergebnissen in der Qualifikation am Nachmittag überrascht. Mit 27,690 Punkten wurden das Herrenpaar Dritte in der Dynamikübung hinter Belgien und Russland. Danach gewannen Tim Sebastian und Michail Kraft mit 28,970 Punkten die Balanceübung – ihre Spezialdisziplin. Mit 56,660 Punkten zogen sie als Gesamtzweite ins Finale der weltbesten vier Paare hinter Belgien ein.

Für den 22-jährigen Tim Sebastian und den 17-jährigen Michail Kraft war es nach EM-Bronze 2015, Rang 6 bei der WM 2016 sowie Weltcup-Silber und Bronze 2017 der absolute Karrierehöhepunkt und ihr größtmöglicher Erfolg.

Seit 1993 gehört die Sportakrobatik zum Programm der World Games. Nur im ersten Jahr – als die Akrobatik noch als Demonstrationssportart dabei war – fuhren deutsche Athleten mit Edelmetall nach Hause. Die Pfungstädter Herrengruppe Henry Krumb, Manuel Messer, David Müllmann und Michail Bhettel gewann Silber in der Tempo- sowie in der Balanceübung. In der Kombination wurden sie Vierter. Die Einzelwertung wurde nach 1997 bei den World Games abgeschafft. Seitdem hat es keine deutsche Formation mehr auf das Podium geschafft. Nur die sechs besten Herrenpaare der Welt dürfen an dem Wettbewerb teilnehmen.

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