Mo, 01.04.2019 , 15:43 Uhr

Sportlerinitiative kämpft für Verbleib in Spezialhalle in Klotzsche

Dresden - Sport frei in Dresdens Norden! In der altehrwürdigen Spezialturnhalle in Klotzsche haben Akrobaten am Wochenende zur "kleinen Gala des Sports" eingeladen. Der Hintergrund der Veranstaltung ist allerdings ein ernster: Welcher das ist, sehen Sie hier im Video:

Es ist ein buntes und spektakuläres Programm, was die Sportler zur kleinen Gala des Sports auf die Beine gestellt haben. Ob Cheerleading, Turnen, Sportakrobatik oder Tricking: die Akrobaten lassen die beeindruckenden Vorführungen ganz leicht und unbeschwert aussehen. Der Hintergrund der Veranstaltung, zu der Stadträte der Fraktionen Grüne, FDP, CDU, Linke sowie Sportbürgermeister Peter Lames von der SPD erschienen sind, ist allerdings weniger leicht und unbeschwert: Denn die speziell für das Turnen eingerichtete Trainingshalle, die im Jahre 1936 erbaut wurde und als Baudenkmal geschützt ist, soll in einigen Jahren zugunsten des anliegenden Gewerbegebiets umfunktioniert werden. Ca. 100 neue Arbeitsplätze könnten dort künftig entstehen. Die mehr als 600 Breitensportler stünden dann allerdings vor einer ungewissen Zukunft. Mit einer Kampagne in den sozialen Medien und einer gestarteten Petition wollen sie nun für den Erhalt ihrer Trainingshalle kämpfen. Denn Halle ist nicht gleich Halle: Sie alle trainieren derzeit 2-3 mal pro Woche und profitieren dabei von den ganz besonderen Trainingsvoraussetzungen. Mit dem Ex-Biathlonstar Michael Rösch hat die Sportlergemeinschaft zudem auch noch prominente Unterstützung. Der Olympiasieger von Turin höchstpersönlich fährt die Tochter seiner Freundin immer zum Cheerleadingtraining, und macht sich nun für den Verbleib in der Turnhalle stark. Die anwesenden Kommunal- und Landespolitiker zeigten sich von dem großen Engagement und den Darbietungen der Initiative sichtlich beeindruckt. Ein Bekenntnis, an einer einvernehmlichen Lösung zu arbeiten, gaben die Politiker bereitwillig ab. Dass es für die Sportler in der Halle unweit des Dresdner Flughafens weitergeht, ist für die Stadtverwaltung aber keine Option mehr. Zu wichtig sei der Standort für die anliegenden Gewerbe, zu weit fortgeschritten sind auch schon die Pläne mit potenziellen Interessenten. Dennoch sollen die Breitensportler auch in Zukunft optimale Trainingsbedinungen zur Verfügung haben. Es ist ein großes Versprechen der Stadtverwaltung, an deren Umsetzung sie sich messen lassen wird müssen. Für die Sportler wäre ein Umzug in eine neue Halle ein durchaus akzeptabler Kompromiss - wenn die Rahmenbedingungen stimmen: Es ist sicher im Interesse aller Dresdner, dass die Sportgemeinschaft in Dresden-Klotzsche auch in der Zukunft weiter akrobatisch durch die Lüfte schweben kann. Und zwar ganz leicht, und unbeschwert.

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