Mi, 22.01.2020 , 10:38 Uhr

Stabile Konjunktur im ostdeutschen Maschinen- und Anlagenbau

Dresden - Die Konjunktur im ostdeutschen Maschinen- und Anlagenbau hat sich zum Jahresende 2019 stabilisiert. Im Herbst hatte die abgekühlte Kundennachfrage noch deutliche Spuren in der Auftragslage hinterlassen, im vierten Quartal jedoch konnten die Betriebe einen weiteren Abwärtstrend abwenden. 

Außerdem bewerten die Unternehmen ihre kurzfristigen Geschäftschancen optimistischer als zuletzt. Das ergab eine Umfrage des VDMA-Landesverbandes Ost unter seinen 350 Mitgliedern in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Demnach beurteilen fast zwei Drittel der ostdeutschen Maschinenbaubetriebe ihre aktuelle Gesamtsituation positiv. Das sind ähnlich viele wie im Vorquartal. „Wir haben weiterhin eine Auftragsflaute, von einer pauschalen Branchenkrise kann aber keine Rede sein. Vielmehr hat sich die Konjunktur trotz des schwierigen Marktumfeldes nicht weiter eingetrübt“, sagt Oliver Köhn, Geschäftsführer des VDMA Ost.

Investitionen und Geschäftsaussichten steigen
Ungeachtet der schwierigen Rahmenbedingungen blicken wieder mehr Unternehmen zuversichtlich in die nahe Zukunft. Bis März 2020 erwartet etwa ein Fünftel der Betriebe bessere Geschäftschancen – das sind 6 Prozent mehr als bisher. Darüber hinaus sieht mehr als die Hälfte aller Firmen gleichbleibenden Geschäften entgegen. „Die politischen Entwicklungen können wir nicht beeinflussen. Auch kann sich kaum ein Unternehmen dem schwierigen Umfeld komplett entziehen. Daher stimmt es optimistisch, dass die ostdeutschen Maschinenbauer ihre Investitionszurückhaltung aufgegeben haben. Gerade mit Blick auf alternative
Antriebsstränge und Klimaschutz ist es jetzt wichtig, in neue Geschäftsmodelle, Produkte und Dienstleistungen zu investieren“, betont Landesverbandsgeschäftsführer Köhn. Derzeit seien die strukturellen Veränderungen schmerzhaft, auf Dauer eröffne der Technologiewandel aber vielfältige Chancen.

Weiterhin kaum Kurzarbeit
Ein Viertel der Betriebe will bis Mitte 2020 neue Mitarbeiter einstellen. Weitere 54 Prozent der Firmen planen, die Beschäftigtenzahl beizubehalten. Vielen Unternehmen gelingt es jedoch nach wie vor nicht, offene Stellen für Ingenieure und Facharbeiter reibungslos zu besetzen – auch wenn ihr Anteil seit Anfang 2018 um 20 Prozentpunkte auf nunmehr 62 Prozent fiel. Kurzarbeit spielte am Jahresende nur eine untergeordnete Rolle. Um die abflauende Auftragslage abzufedern, bauten die Mitarbeiter vorrangig Arbeitszeitund Urlaubskonten ab, die Firmen reduzierten die Zahl der Leiharbeiter.

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