Di, 17.07.2018 , 16:00 Uhr

Seit einem Jahr - Straßenmusikverordnung gilt in Dresden

Dresden - Seit einem Jahr gilt in Dresden eine neue Regelung zum Thema Straßenmusik. Viele Auflagen sind zum Ausüben von Straßenmusik für die Künstler zu erfüllen, auf Seiten der Anwohner freut man sich allerdings über den geschlossenen Kompromiss und die neugewonnene Ruhe.

 

Die Prager Straße im Herzen von Dresden - für Touristen aus aller Welt ist Sie eine der beliebtesten Anlaufpunkte in Sachsens Landeshauptstadt. Alleine im ersten Halbjahr 2018 kann die Stadt bereits ca. 3 Millionen Besucher verzeichnen. Neben etlichen Shoppinggelegenheiten und Möglichkeiten zum Verweilen ist vor allem die Atmosphäre und der Charme der Flaniermeile ein Hauptanziehungspunkt für Urlauber. Doch für Straßenmusiker, die heimlichen Protagonisten dieses Wohlfühlklimas, ist es seit gut einem Jahr deutlich schwerer geworden, ihre Kunst darzubieten. Mit der im Sommer 2017 in Kraft getretenen Verordnung reagierte die Stadt Dresden auf Beschwerden von Anwohnern und Geschäftebetreibern, die sich von der dauerhaften Geräuschkulisse gestört fühlten. Straßenmusiker wie das Duo Linda und Florian müssen nun strenge Auflagen erfüllen, um eine Spielerlaubnis für einen festgelegten Bereich zu erhalten. Eine formelle Anmeldung für eine halbe Stunde Spielzeit ist jetzt von Nöten. Nach dem 30-minütigen Kurzauftritt muss das Spielen eingestellt und der Ort verlassen werden, sonst drohen Bußgelder in Höhe von bis zu 500 Euro. In der Mittagszeit von 13 bis 15 Uhr herrscht sogar komplettes Spielverbot. Seit 3 Jahren machen die beiden 20-jährigen Musiker aus Dresden Straßenmusik aus Freude an der Musik machen und nehmen dabei auch die erschwerten Bedingungen in Kauf.

Des einen Freud, des anderen Leid. Was für Touristen auf der Durchreise ein nettes akustisches Ambiente ist, wird für Anwohner irgendwann möglicherweise zum nervtötenden Ohrwurm. Das Verständnis für beide Seiten ist nach einem Jahr städtischer Kompromisslösung bei den Dresdnern aber in jedem Fall vorhanden.

Vernünftig - das ist wohl die beste Beschreibung für den Kompromiss zwischen Rock und Ruhe. Ob es Musiker und Anwohner auf Dauer zufrieden stellt, wird die Zukunft zeigen.

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