Mo, 05.10.2020 , 15:33 Uhr

Superfoods in heimischer Flora und Fauna

Dresden - Wer jetzt in der kalten Jahreszeit sein Immunsystem mit heimischen Vitaminbomben stärken will, der geht einfach in die Natur und erntet quasi vor der Haustür. In jeder sächsischen Stadt gibt es solche Oasen, in denen Sanddorn, Hagebutten oder andere regionale Früchte wachsen. In Dresden haben wir uns auf einen solchen Spaziergang begeben und so manches essbares Gehölz entdeckt.

Diese kleinen Früchte sind wahre Alleskönner. Dass man Kastanien nicht nur zum Basteln, sondern auch im Haushalt verwenden kann, haben etwa 30 Naturinteressierte am Sonntag in Dresden Plauen erfahren. Da wurde gefachsimpelt und unter anderem Tipps zum Waschen gegeben. Das Projekt „essbarer Stadtteil Plauen“ hatte zum Saisonspaziergang im Herbst durch den Dresdner Stadtteil Plauen geladen. Das Projekt gibt es seit einem Jahr und ist von der Stadt Dresden gefördert. Nadine Scharf ist eine der Koordinatorinnen des Projektes. Sie und ihre Kollegin Gerda Berger organisieren Spaziergänge und Kurse mit Kooperationspartnern zum

Thema „essbarer Stadtteil“. Dabei stehen die essbaren Gehölze besonders im Focus. Der Stadtteil Dresden Plauen dient dabei als Modellregion für das Projekt. Hier wird getestet, wie man die Dresdner an das Thema essbare Stadt heranführen kann. Die Erkenntnisse aus dem Projekt sollen künftig auch auf andere Stadtteile übertragen werden. Beim Spaziergang durch Plauen zeigte die Pflanzenexpertin Anita Groß, dass die Beeren der Eberesche, die Schlehen des Schlehdorns und auch die Früchte des Zürgelbaums essbar sind. Seit gut einem Jahr begleitet Blasewitzerin das Projekt „essbarer Stadtteil Plauen“ als Referentin. Das Interesse an den heimischen Gehölzen ist

bei ihr seit vielen Jahren vorhanden. Sie nutzt ihr Wissen aus dem Studium für ihre Spatziergänge. Außerdem probiert sie gern Neues aus und ist neugierig ob es schmeckt. Geschmeckt hat es auch allen Teilnehmern bei der Verkostung und sorgte bei dem einen oder anderen für einen Aha-Effekt. Wer zum Beispiel die Früchte der Eibe probieren will, muss wissen, dass NUR das Fruchtfleisch essbar ist, der Rest der Pflanze, vor allem der Kern, ist hochgiftig. Also Obacht!

Das Projekt „essbarer Stadtteil Plauen“ ist eines von acht geförderten Zukunftsstadtprojekten. 

Die Zukunftsstadt selbst bedeutet für Koordinatorin Gerda Berger das Zusammenspiel aller Beteiligten. Im kommenden Jahr planen die Projektverantwortlichen auch mit Schulen und Kindergärten zu kooperieren, um das Bewusstsein für regionale Küche und heimische Superfoods schon bei den Jüngsten zu schärfen.

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