Di, 23.05.2017 , 18:31 Uhr

Terror in Leipzig - eine ernstzunehmende Bedrohung?

Leipzig – Terror- und Gewaltanschläge sorgen immer wieder für Schlagzeilen in den großen Medien. Und wieder erschütterte die Nachricht über den Anschlag in der Manchester Arena die ganze Welt.

Die britische Großstadt zählt ähnlich viele Einwohner wie die Stadt Leipzig. Ein Potential für Terror- und Gewaltanschläge bestehen selbstverständlich auch hier bei uns.

Das Thema „Sicherheit bei Großveranstaltungen“ wird in den nächsten Tagen deutlich mehr Aufmerksamkeit erhalten, denn vom 25. bis 28. Mai erwartet Leipzig zum Kirchentag bis zu 50 000 Besucher. Die Großveranstaltung gilt, laut der Leipziger Polizei, als potenzielles Ziel für terroristische oder extremistische Handlungen.

„In Deutschland und ganz Europa herrscht seit Monaten, fast schon seit Jahren eine latente Terrorgefahr. Das gilt eben auch für Leipzig. Wenn bei Großereignissen mit einer Masse größer 5.000 Menschen auf einem Haufen und das über einen ziemlich langen Zeitraum hinweg nebeneinander etwas erleben möchten, sind diese natürlich besonders prägnante Ziele für Terroristen und Extremisten“, so Andreas Loepki, Polizeisprecher Polizeidirektion Leipzig.

Mit einem Großaufgebot wird die Leipziger Polizei am Kirchentagswochenende für Sicherheit sorgen. Doch bedeutet ein Mehr an Einsatzkräften auch automatisch ein höheres Sicherheitsgefühl bei den Besuchern? Wir haben nachgefragt.

Wenn auch viele ein großes Polizeiaufgebot als zusätzliche Sicherheit einstufen, denken andere wiederum, dass Angst vor Terror überhaupt keine Option ist.

Unternehmen die sich ständig mit dem Thema Sicherheit auseinandersetzen müssen, sind Großveranstalter wie zum Beispiel die Arena Leipzig. Jedes Konzert und jede Sportveranstaltung bedarf einer grundlegenden Absicherung vor Anschlägen und Massenpaniken.

„Grundsätzlich gibt es seit einigen Jahren Sicherheitskonzepte, die mit den Sicherheitsorganen abgestimmt sind. Es gibt verschiedene Szenarien, was es überhaupt an Gefahren geben könnte, die sind alle erfasst. Die werden vor jeder Veranstaltung abgefragt – quasi mit einer Liste. Danach gibt es die Gefährdungsanalyse und danach richten sich dann alle Einsatzpläne, die Stärke der Security, die Stärke der Feuerwehr und des Rettungsdienstes und so weiter“, erklärte Winfried Lonzen, Geschäftsführer Arena Leipzig.

Diese Sicherheitskonzepte sind gesetzlich vorgeschrieben und müssen immer untersucht und auf den neuesten Stand gebracht werden. Somit wird versucht maximale Sicherheit zu erzielen. Dass eine hundertprozentige Sicherheit allerdings nicht ermöglicht werden kann, liegt wohl auf der Hand. Das Leben ist nun einmal nicht risikofrei.

Damit keine sinnlose und unkontrollierbare Panik ausbricht, sollten Besucher von Großevents sich an folgenden Tipp halten:

„Rucksäcke und größere Taschen bitte zu Hause lassen. Natürlich kann man sagen: Ihr könnt doch überprüfen was in den Taschen ist. Das machen wir ja auch, aber es besteht die große Gefahr, dass diese Gegenstände dann in der Halle irgendwo achtlos abgelegt werden. Plötzlich schreit irgendjemand: Da liegt was rum, da ist eine Bombe drin. Dann entsteht eine Panik vollkommen aus der Luft gegriffen, aber es ist halt so. Die Leute sind ja alle relativ nervös. Deshalb bitte lasst solche Sachen einfach zu Hause. Das erleichtert uns und der Security natürlich auch die Arbeit“, beteuerte Winfried Lonzen.

Werden diese Hinweise für die Kirchentage und auch für alle kommenden Großveranstaltungen berücksichtigt, sichert dies nicht nur ein friedliches Zusammensein, sondern mindert auch die Skepsis und größere Angst vor Terror.

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