Fr, 10.02.2017 , 18:49 Uhr

Theaterplatzfriedhof - Flüchtlingsgräber vor der Semperoper

Dresden - Wohl noch nie hat ein Kunstwerk so sehr die Gemüter in Dresden erhitzt, wie das „Monument“ vor der Frauenkirche. Ausgerechnet jetzt kommt eine zweite umstrittene Kunstinstallation in die Dresdner Altstadt. Die Ausstellung „Lampedusa 361“ verwandelt den Theaterplatz zu einem Friedhof.

Diese großen Matten sind Anlass für die erhitzten Gemüter auf dem Dresdner Theaterplatz. Sie zeigen 90 Gräber von verstorbenen Flüchtlingen auf Sizilien. Es entsteht der Eindruck als hätte sich der Vorplatz der Semperoper in einen Friedhof verwandelt.

Über das Timing der Ausstellung lässt sich durchaus streiten. Die Landeshauptstadt wollte mit den beiden umstrittenen Kunstinstallationen „Lampedusa 361“ auf dem Theaterplatz und „Monument“ vor der Frauenkirche einen aktuellen Zeitbezug bei den Gedenkveranstaltungen zum 13. Februar in Dresden setzen.

Auch drei Tage nach der Eröffnung diskutieren Menschen vor den drei aufrecht gestellten Bussen auf dem Neumarkt.
Am Monument scheiden sich in Dresden weiterhin die Geister.

Gegen das Monument liegt dem Verwaltungsgericht eine erste Anzeige vor. Während Lampedusa 361 am nächsten Dienstag abgebaut wird, sollen die Busse bis zum 3. April vor der Frauenkirche stehen bleiben.

Rund um den 13. Februar werden beide Kunstinstallationen wohl noch für reichlich Zündstoff sorgen.

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